Harte Arbeit. Die private Juli-Bilanz von Julia Basagic
Harte Arbeit. Ich muss wirklich schwer für mein Geld schuften: Werde dazu genötigt, am Traunsee, auf der Liegefläche von acht Elektrobooten zu posieren. Manchmal zwingt man mich ans Steuer dieser Spaßgeräte. Unzumutbare Zustände – das steht nicht in meinem Arbeitsvertrag! Um den Neidfaktor zu erhöhen, twitterte und facebooke ich meinen Arbeitstag, als Social-Media-Hardcore-Nutzerin ist ja mein Handy immer dabei. Beim Gruppenfoto dann leider nicht. Der Chef steht nämlich in James Bond Manier am Bug des Vollgas fahrenden Frauscher 717 GT und schießt Fotos. Hätte sich gut im Familienalbum gemacht mit der Überschrift „So cool war Opa einmal.“ Als ich einmal nach Silvester alle Beweisfotos, die mit Sauna, Champagner und „Wer bist DU denn?“ zu tun hatten, unabsichtlich gelöscht habe, ärgerte ich mich ähnlich schlimm.
Keine Arbeit. Blättern Sie mal auf Seite 11, rechts oben. Es wird also eine Stelle frei. Meine Stelle. Gekündigt habe ich übrigens noch nicht, nur groß posaunt, dass ich meinen nahenden Uniabschluss gerne zu Geld machen möchte. Trotzdem sucht der Chef schon fleißig, werde aus Gruppenfoto retuschiert und Kollegin JDM steckt mir Jobangebote im Ausland zu. Frage mich, ob man mich vermissen wird. Also: Wer will mich? Verweise hiermit auf mein Xing-Profil. Mein Hund dürfte übrigens bleiben, sagt man mir, aber ob der sich auch so toll auf Liegeflächen räkeln kann, bezweifle ich.