Mastercraft X1 Zero Electric
Ein reinrassiges Wasserschi- und Wakeboardboot, umgebaut auf E-Antrieb
In keinem anderen Land ist die Entwicklung von Elektroantrieben für Boote jeglichen Typus’ so weit fortgeschritten wie in Österreich. Weitreichende Fahrverbote für Boote mit Verbrennungsmotoren, innovative Firmen und aufgeschlossene Kundschaft haben eine Szene entstehen lassen, die ihresgleichen sucht.
Mit dabei ist seit heuer auch René Mureny, Importeur der 1968 gegründeten Marke Mastercraft. Die US-Werft ist spezialisiert auf Wasserschi- und Wakeboardboote und stattet ihre Boote normalerweise ausschließlich mit Benzinern aus. Im Motorraum des getesteten X1 Zero Electric werkt jedoch eine von Mureny eingebaute Elektroinstallation mit Lithium-Akkus. Gleich vorweg: Das ist keine Bastelei, sondern saubere Ingenieursarbeit auf Kleinserienniveau. Und: Drei Stück hat man zum Stückpreis von 185.000 Euro schon an Privatleute verkauft, Wasserschischulen greifen aber logischerweise zur nur etwa ein Drittel so teuren Benzinversion.
Die Käufer sind technikaffin, wissen laut Mureny über Vor- und Nachteile des Konzepts Bescheid und leben gut mit den Limits der E-Mobilität. Nach längstens einer Stunde Wasserschibetrieb ist nämlich Schluss, dann folgen etwa sieben Stunden Ladezeit. Wer sich darauf einstellt, kann aber morgens und abends seine Runden drehen.
Komplettsystem
Die komplette Elektronik, Regeltechnik, Ladegeräte sowie der Elektromotor stammen vom slowenischen Hersteller Piktronik, der sich mit soliden Systemkomponenten einen guten Namen bei E-Boot-Motorisierungen gemacht hat. Die Lithium-Mangan-Akkus bezieht Mureny vom deutschen Anbieter BMZ.
Ein Wort zu Lithium-Mangan-Akkus: Deren Zellen gelten gegenüber Lithium-Polymer-Akkus bauartbedingt als energetisch stabiler und daher etwas sicherer im Hinblick auf theoretische, mechanische Beschädigung, verfügen jedoch über eine geringere Energiedichte, sprich weniger Leistung und höheres Gewicht.
Das Gesamtgewicht von rund 1.600 Kilo sieht man dem Mastercraft X-1 äußerlich nicht an. Die fünf in Cockpitboden und Motorraum verteilten Akkublöcke mit jeweils 160 Ah/72 V (5 x 90 kg) pushen das Bootsgewicht in Summe auf jenes eines vollgetankten Benzin-Bootes mit fürs Wakeboarden gefluteten Ballasttanks.
Den kompletten Artikel finden Sie in Ausgabe 9/2012.