Gipfelsieg
Zwei deutsche Künstler wollen mit dem Boot die Alpen bewzingen
Sie heißen Wolfgang Aichner und Thomas Huber, sind Künstler und erfahrene Alpinisten aus Deutschland und haben ein ungewöhnliches Projekt namens Passage 2011 für die 54. Internationale Kunstbiennale Venedig eingereicht, das tastsächlich als offizieller Beitrag angenommen wurde: Die beiden wollen ein 180 Kilo schweres Boot mit Seilwinden und Flaschenzügen von München über 3.000 Meter hohe Berggipfel nach Venedig ziehen. Am 25. Mai geht es los, Anfang Juni soll das Schiff über den Canale Grande schippern. Den Hauptteil der Aktion bildet die fußläufige Überquerung des Alpenhauptkammes.
Auf der Aktions-Homepage liest sich das so:
Neo-romantisches Streben und sysiphoshafte Anstrengung charakterisieren die Aktion, deren scheinbares Ziel es ist, rechtzeitig zum bedeutendsten Kunstevent der Welt, zur Biennale von Venedig, das Boot in der Lagune zu Wasser zu lassen, um schließlich in einer triumphalen Fahrt durch den Canale Grande, den Sieg der Kunst über die Natur zu feiern - oder dramatisch zu scheitern. Die Aktion folgt dem Aufbau des klassischen Dramas, das entweder in der Katastrophe oder der Apotheose enden wird. Der Blick richtet sich auf die Helden und ihr faktisches und doch metaphorisches Tun. Im Zentrum steht die Kunst, die sich einerseits im selbstgebauten Boot (im Sinn einer Skulptur) bzw. in der Aktion selbst manifestiert. Sie ist dabei aber nur Platzhalter für das Streben des Menschen nach eigener Überhöhung, die – früher oder später – nur in der Katastrophe oder der Erlösung enden kann.
Fitzcarraldo lässt grüßen!