Kaufcharter

Schwimmende Kapitalanlage oder versenktes Vermögen? Und wo liegen die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Modelle?

Kaufcharter

Wer würde da nicht sofort zuschlagen: Man kauft eine neue Yacht zum halben Preis, überlässt sie einer Charterfirma zur Vermietung, muss sich weder um Liegeplatz, Wartung und Reparaturen kümmern, erhält darüber hinaus noch einen Teil der Chartereinnahmen und ist nach ein paar Jahren stolzer Yacht-Eigner.

Was in den Hochglanzbroschüren wie ein wahrgewordener Traum klingt, entpuppt sich spätestens nach dem genauen Studium des Kleingedruckten als hochkomplexes Geschäft, dessen rechtliche und finanzielle Folgen für die meisten Segler nur schwer abzuschätzen sind. Wir sind den wichtigsten Fragestellungen auf den Grund gegangen.

Was bedeutet eigentlich Kaufcharter?

Kaufcharter, Charterkauf oder Yachtinvest sind unterschiedliche Bezeichnungen für eine Investitionsform, bei der ein Investor in Absprache mit einer Charterfirma ein Schiff kauft und dieses dem Vercharterer für ein vereinbartes Entgelt über einen vereinbarten Zeitraum zur Vermietung überlässt. „Im Grunde gibt man einer Gesellschaft einen Kredit und erhält dafür Zinsen. Nur dass es sich um ein Darlehen in Form eines Schiffes handelt“, erklärt Klaus Pitter, Chef der größten österreichischen Charterfirma in der Adria.

Wer bietet Kaufcharter-Modelle an?

Alle Charterunternehmen, die eigene Basen betreiben, sind beim Aufbau ihrer Flotten auf Privatpersonen angewiesen, die ihr Kapital in eine Yacht investieren wollen. Die größten Yachtinvestment-Programme werden naturgemäß von den weltweit größten Charterfirmen Moorings und Sunsail, die beide noch zur TUI Gruppe gehören, sowie dem französischen Unternehmen Dream Yacht Charter betrieben. In Kroatien bieten auch österreichische Vercharterer wie Adria Yacht Center, Masteryachting, Pitter Yachting, Trend Travel & Yachting und etliche andere Kaufcharter-Modelle an.
Gerade in Kroatien treiben leider auch schwarze Schafe ihr Unwesen (siehe Yachtrevue 2/2008). Einen seriösen Anbieter erkennt man daran, dass er nicht mit überzogenen Renditeversprechen lockt. Dringend empfehlenswert, bevor man sich für den Einstieg in ein Yachtinvestmentprogramm entscheidet: Mit anderen Eignern zwecks Erfahrungsaustausch Kontakt aufnehmen sowie bei dem entsprechenden Unternehmen einen Charterurlaub buchen. Vom Zustand des Schiffes lassen sich Rückschlüsse auf die Qualität von Wartung und Pflege ziehen.

Welche Modelle gibt es?

Kaufcharter-Varianten gibt es wie Sand am Meer. Alleine Dream Yacht Charter bietet fünf verschiedene Modelle an, die sich aber nur in Details unterscheiden. Grundsätzlich lässt sich das Angebot auf drei Basis-Modelle herunterbrechen: Man unterscheidet zwischen Modellen mit garantierten Einnahmen, mit flexiblen Einnahmen und gar keinen Einnahmen.
Bei Ersterem erhält der Investor eine garantierte Rendite, d.h. einen fixen Prozentsatz vom Bootskaufpreis, egal wie die Charterauslastung aussieht.

Den gesamten Artikel inklusive mehrerer praxisbezogener Rechenbeispiele finden Sie in der Yachtrevue 11/2016. am Kiosk ab 4. November!

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