Roboterboot gescheitert

Kein Rekord für die ASV Roboat, aber Daten für Wissenschaft gesammelt

Mehr zum Thema: Roboterboot

Trotz intensiver Vorbereitung musste die ASV Roboat ihre Mission abbrechen

Der wissenschaftliche Auftrag konnte aber erfüllt werden: Daten zu den Schweinswalen wurden gesammelt

Die ASV Roboat kehrt von einer mehrtägigen Forschungsmission an der Eckernförder Bucht zurück nach Wien. Das vollautonome, unbemannte Segelboot wurde erstmals im Rahmen einer Langzeitmission eingesetzt. In Kooperation mit Meeresbiologen der Oregon State University (USA) erforschten die Entwickler der ASV Roboat, ein Team der österreichischen Gesellschaft für innovative Computerwissenschaften (INNOC), die vom Aussterben bedrohte Schweinswalpopulation in der Ostsee. Mithilfe eines am Boot angebrachten Unterwassermikrophons wurden während der Fahrt auf hoher See akustische Signale mehrerer Schweinswale aufgezeichnet und somit wertvolle Informationen über Wanderrouten, Paarungsplätze und Kommunikationsverhalten der Tiere gespeichert. Die Technologie der „ASV Roboat“ ist damit erstmals erfolgreich im Rahmen eines wissenschaftlichen Forschungsprojekts eingesetzt worden und soll auch in Zukunft für wissenschaftliche Zwecke genutzt werden.
Der geplante Weltrekordversuch der ASV Roboat musste aufgrund technischer Gebrechen nach zwei Tagen abgebrochen werden. Die rauen Bedingungen von bis zu 7 Windstärken (55 km/h) führten zu einem Versagen des Segelantriebs. Insgesamt legte das Boot 71 Seemeilen vollautonom zurück und war 27 Stunden auf dem Meer unterwegs. Die Entwickler der ASV Roboat, das Team der österreichischen Gesellschaft für innovative Computerwissenschaften, bewertet die erste Langzeitmission des Roboter-Segelbootes dennoch positiv. Die Daten des Bordcomputers, der pro Sekunde über 100 Messwerte speichert, sollen nun ausgewertet und analysiert werden, um die Technologie des Roboter-Segelbootes weiter zu verbessern. Zur Steigerung der Zuverlässigkeit des Segelbootes bei stärkeren Windverhältnissen soll in Zukunft vor allem an Verbesserungen des Riggs gearbeitet werden. Das Forscherteam will im nächsten Jahr erneut einen Versuch starten, um den aktuellen Weltrekord der französischen Universität ENSTA Brest, der seit März 2012 bei 78 Seemeilen liegt, zu brechen.
In den vergangenen Jahren konnte die ASV Roboat im Rahmen der World Robotic Sailing Championship (WRSC) ihren Weltmeistertitel im Roboter-Segeln stets verteidigen und liegt damit im internationalen Spitzenfeld. Die Wiener Forschergruppe arbeitete im Rahmen des Förderprogramms Sparkling Science und wird vom Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung unterstützt. Die Forschungsmission an der Ostsee wurde weiters vom Office of Naval Research (USA) gefördert.

www.roboat.at

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