Vorbild Nautilus
Das Meeresfossil benutzt die gleichen Mechanismen wie ein U-Boot
Nautilus heißt das Tierchen, das eigentlich zu den Tintenfischen zu zählen ist. Moderne Vertreter dieser Spezies besitzen keine Schale, sondern eine Kalkplatte, im Inneren ihres Körpers, Schulp genannt. Der Nautilus dagegen hat ein Gehäuse und zwar in perfekter Symmetrie. Es gleicht einer logarithmischen Spirale, die sowohl in die Länge als auch in die Breite immer im gleichen Verhältnis wächst. Es besteht aus mehreren Kammern, wobei der Herr oder die Dame des Hauses nur die vorderste und größte bewohnt. Der Rest wird, so wie bei einem U-Boot, zum Auf- und Absteigen im Wasser genutzt. Das Prinzip dabei: Die Kammern sind von einem dünnen Gewebestrang durchzogen, mit dessen Hilfe der Nautilus den Wassergehalt und so den Auftrieb seines Gehäuses im Wasser verändern kann: Enthalten die Kammern weniger Wasser, steigt der Nautilus, enthalten sie mehr, sinkt er, ganz wie ein Unterseeboot, in dem die Ballastzellen geflutet bzw. ausgeblasen werden.
Der Nautilus taucht aber bei weitem tiefer als die meisten im Einsatz befindlichen U-Boote, nämlich bis zu 800 m, wo ein etwa 80-facher Druck herrscht. Eigentlich unglaublich: Während U-Boote deshalb einen Druckkörper aus Stahl mit einer Wandstärke von 350 mm besitzen, kommt der Nautilus mit einer Schale von 1 bis 2 mm auskommt. Sie besteht aus einem ganz speziellen Verbundstoff, nämlich Perlmutt.
Wer den Nautilus bewundern möchte, kann dies derzeit im Haus des Meeres in Wien tun.