Esimit Europa 2 gewinnt Giraglia Rolex Cup

30. Sieg in Folge, diesmal mit Prinz Pierre Casiraghi an Bord

Monegasse Pierre Casiraghi am Steuer der ¿Esimit Europa 2¿ mit Eigner Igor Simcic, Navigator Boris Herrmann und Skipper Jochen Schümann

Monegasse Pierre Casiraghi am Steuer der ¿Esimit Europa 2¿ mit Eigner Igor Simcic, Navigator Boris Herrmann und Skipper Jochen Schümann

30. Sieg im 30. Langstreckenrennen: Gut einen Tag nach dem Start des prestigeträchtigen 62. Giraglia Rolex Cup im südfranzösischen Nobelort St. Tropez lief die Hightechyacht „Esimit Europa 2“ in Monte Carlo als Erste von 206 gestarteten Booten über die Ziellinie. Nach exakt 24 Stunden, 35 Minuten und 56 Sekunden hatte die multinationale Crew unter Führung des deutschen Skippers Jochen Schümann (Penzberg) die 241 Seemeilen lange Strecke rund um den legendären Giraglia-Felsen nördlich von Korsika im Mittelmeer absolviert. Mit an Bord der Siegeryacht: Pierre Casiraghi, Monegasse aus dem Fürstentum Monaco, der den 30-Meter-Maxiracer unter dem Motto „Alle zusammen – für Europa!“ sogar während des Rennens steuerte. Es war zugleich ein Heimsieg für die „Esimit Europa 2“ des slowenischen Eigners Igor Simcic, denn sie segelt für den Yacht-Club von Monaco, dessen neues Clubhaus wenig später feierlich eröffnet wurde.

Unter dem Applaus zahlreicher Zuschauer und begrüßt von Typhonen anwesender Schiffe segelte die „Esimit Europa 2“ nach dem Zieleinlauf unter vollem Großsegel spektakulär in den Hafen Hercule von Monte Carlo ein und machte vor dem mondänen YCM-Clubhaus fest. Der aufsehenerregende Anleger war eine Idee von Casiraghi, ein guter und passionierter Segler aus dem Vorstand des Yacht-Clubs von Monaco. „Er hat sich nahtlos in die Crew eingefügt und als Steuermann in einer Wache auf höchstem Niveau sehr professionell agiert“, lobte Schümann die Präsenz der Prominenz auch aus fachlicher Sicht.

Der Sohn von Prinzessin Caroline von Monaco war schlicht begeistert: „Es war phantastisch für mich, dieses Boot steuern zu dürfen“, sagte Pierre Casiraghi, „davon träumt wohl jeder Segler auf der Welt.“ Die Bilanz seiner ersten Wettfahrt an Bord einer der schnellsten und technologisch ausgereiftesten Rennyachten der Welt unter der Flagge Europas fiel durchweg positiv aus: „Die Crew aus elf verschiedenen Ländern hat perfekt funktioniert und erstklassig zusammen gearbeitet“, so der Monegasse, es sei ein Vergnügen für ihn, ein Teil davon gewesen zu sein.

Nach schwierigem Auftakt war auch der Skipper mit dem Rennverlauf zufrieden: „Wir haben von der ersten Bahnmarke an zunächst vorne gelegen, konnten uns aber lange Zeit nicht vom härtesten Verfolger absetzen“, resümierte Jochen Schümann. Das war der italienische Mini-Maxi „Robertissima III“, der eine Route dichter unter Land wählte, während die „Esimit Europa 2“ ihr Heil weiter draußen suchte. „Zeitweise hatten lagen sie sogar vor uns“, so der zweimalige America’s Cup-Gewinner und dreifache Olympiasieger, „aber als es auf den Felsen zuging, haben wir sie wieder überholt.“

Mitten in der Nacht gegen 3 Uhr passierte die „Esimit Europa 2“ bei Halbmond den Giraglia-Felsen. „Wir machten 16 Knoten Fahrt bei 18 Knoten Wind“, berichtete Navigator Boris Herrmann von der Umrundung, „wir sind eng am Leuchtturm vorbei.“ Die Vorwindstrecke zu der kleinen Insel verlief mit ein paar Halsen glatt und schneller als erwartet. „Wir haben zu keinem Zeitpunkt eingeparkt, obwohl der Wind wie vorhergesagt über weite Strecken sehr leicht war“, so der Hamburger, „das hat unsere Ankunftszeit deutlich verkürzt.“

Die „Robertissma III“ wurde im Laufe des Nachmittags als Zweite im Ziel erwartet, während die kleineren Boote eine zweite Nacht auf See erwartete. Nach dem Hattrick von 2010 bis 12 (2013 wurde Kieler Woche gesegelt) war es für die „Esimit Europa 2“ der vierte Sieg im vierten Start bei dem Hochseeklassiker, der als Königin des Mittelmeers bezeichnet wird. Gleichwohl blieb der eigene Streckenrekord, den die „Esimit Europa 2“ in 2012 mit 14 Stunden, 56 Minuten und 16 Stunden bei stürmischen Bedingungen aufgestellt hatte, völlig ungefährdet.

Für seine Leistung erhält das Esimit Sailing Team bei der Siegerehrung sowohl die Rolex Trophäe und die Trophäe Réné Levainville als auch den Beppe Croce-Pokal für die erste Rundung des Giraglia-Felsen.

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