Miami Olympic Classes Regatta

Österreichs Spitzensegler gehen ab heute bei der Weltcup-Regatta in Florida an den Start

Mehr zu den Themen: Weltcup, Thomas Czajka
Neues Boot, alte Stärke: Nico Delle-Karth und Niko Resch segeln vor Miami auf Sieg

Neues Boot, alte Stärke: Nico Delle-Karth und Niko Resch segeln vor Miami auf Sieg

Nach der Quoten-Weltmeisterschaft vor dem australischen Fremantle, wo neben Edelmetall auch drei Viertel der Olympianationentickets vergeben wurden, übersiedelt der olympische Segeltross ins knapp 19.000 Kilometer entfernte Miami. Dort starten Österreichs Asse ab heute in die Weltcupsaison und wollen sechs Monate vor den Olympischen Spielen Akzente setzen. Mit Ausnahme von Florian Raudaschl und Andreas Geritzer, der mit der kroatischen Nationalmannschaft vor Split trainiert, ist der komplette OeSV-Kader vor Ort. Gesegelt wird in der knapp 60 Kilometer langen Biscayne Bay, 550 Segler aus 39 Nationen sind an der Linie.

Aufgrund der kurzen Winterpause bleibt bei der 22. Auflage der Miami Olympic Classes Regatta die breite Masse aus, die Weltspitze gönnt sich abgesehen von wenigen Ausnahmen aber keine Ruhepause. Die verhältnismäßig kleinen Felder weisen allesamt Top-Qualität auf und ermöglichen wichtige Tests für die Olympische Regatta, die vor Weymouth und ebenfalls in überschaubaren Flotten gesegelt wird. OeSV-Sportdirektor Georg Fundak legt daher besonderes Augenmerk auf die Startphase. Die Österreicher sind bereits seit einer Woche am Wasser und haben sich unterschiedlichen Trainingsgruppen angeschlossen. Während die 470er-Segler mit Spaniens Besten testen, haben Nico Delle Karth und Niko Resch das US-Duo Storck/Moore sowie die Finnen Lehtinen/Bask zum Sparring geladen. Zudem haben die 49er-Asse ein neues Boot ausgepackt, das für die Saison und den Höhepunkt Anfang August warm gesegelt werden soll.

Neben Delle Karth und Resch darf man aus heimischer Sicht weiters mit Matthias Schmid und Florian Reichstädter rechnen. Thomas Zajac und Thomas Czajka (49er) wollen sich ähnlich wie die Junioren-Vize-Weltmeister Bargehr/Mähr für den unrunden WM-Auftritt rehabilitieren, Lara Vadlau und Eva Maria Schimak eine weitere Entwicklungsstufe erklimmen. Gespannt darf man auf das Comeback von Hans Spitzauer sein, der sich mit Neo-Vorschoter Gerd Habermüller ein 105 Kilogramm schweres Kraftpaket ins Cockpit geholt hat.

Stimmen:
 Georg Fundak (OeSV-Sportdirektor)
 „So kleine aber gut besetzte Felder werden wir heuer nicht mehr sehr oft haben, also gilt es Dinge auszuprobieren, vor allem der Start ist mir wichtig. Das Risiko an der Linie muss gut getimt sein, wir wollen Perfektionismus üben und an Sicherheit gewinnen. Wir blicken aber natürlich auch auf die Ergebnisliste, von den Jungen erwarte ich mich eine Leistungssteigerung, das Training stimmt mich diesbezüglich absolut positiv.“

Nico Delle Karth:
 „Wir haben unsere Trainingspartner anhand derer Starkwindqualitäten gewählt, sowohl die Finnen, als auch das US-Team waren bei der WM bei den Schnellsten dabei. Wir arbeiten an der Manöversicherheit und werden - da wir erstmals mit dem Olympiaboot segeln - verschieden Trimmmöglichkeiten ausreizen. Miami war für uns immer ein gutes Pflaster, immerhin haben wir hier vor drei Jahren unseren ersten Weltcupsieg eingefahren.“

Matthias Schmid:
 „Wir sind die WM aufgrund der Nationenqualifikation mit angezogener Handbremse gesegelt, nachdem wir diese Hürde gemeistert haben, ist der nun Druck weg. Wir müssen nicht mehr taktieren und wollen vor Miami wieder unsere volle Klasse ausspielen. Mit Ausnahme der Franzosen ist die komplette 470er-Weltspitze vor Ort, von den Top10 der Weltrangliste sind acht Teams am Start. Der Wettkampf wird selektiv, der Vergleich mit Sicherheit aussagekräftig.“

Eva Maria Schimak:
 „Für uns ist jeder Tag am Wasser ein gewonnener Tag, das Training ist sehr intensiv und verläuft absolut nach Wunsch. Wir haben zuletzt sehr intensiv am Bootshandling und der Kommunikation gearbeitet, jetzt gilt es die Dinge im Wettkampf umzusetzen und Erfolgserlebnisse einzufahren.“

OeSV-Aufgebot, Miami:

49er
 Nico Delle Karth/Niko Resch
 Thomas Zajac/Thomas Czajka

470er Männer
 Matthias Schmid/Florian Reichstädter
 David Bargehr/Lukas Mähr

470er Damen
 Lara Vadlau/Eva Maria Schimak

Star
 Hans Spitzauer/Gerd Habermüller

Weitere Artikel aus diesem Ressort

Ressort Regatta

Wahl-Freiheit

Regatten 2024: In dieser Tabelle finden Sie alle Regatten, die heuer in Kroatien von heimischen ...

Ressort Regatta
Wer ist der Beste seiner Klasse? Als Antwort wird nicht selten reflexartig der Gewinner der Staats- oder Österreichischen Meisterschaft genannt. In den meisten Bootsklassen wird eine Regatta im Jahr zum Titelkampf erhoben und der Sieger mit der begehrten Goldmedaille von Sport Austria ausgezeichnet. Ja, eine Staatsmeisterschaft zu gewinnen, ist nicht einfach, manchmal kommt es auch zu Überraschungen. Im Regelfall sind jedoch alle mit dem Ergebnis und dem neuen Staatsmeister einverstanden. Einem anderen Konzept folgen die Jahreswertungen. Üblicherweise vier bis sechs Schwerpunktregatten werden von der Klassenvereinigung nominiert und nach den Mindeststandards des OeSV ausgetragen. Dazu zählt zumeist auch die Meisterschaft, nicht selten mit einem höheren Faktor aufgewertet. Für viele ist der Gewinn dieser Jahreswertung mindestens ebenso wertvoll wie ein Sieg bei der Meisterschaft. Einige Klassen, beispielsweise Optimist, errechnen die Rangliste rollierend und nominieren den Jahresbesten zu einem Stichtag. Über die Wertigkeit muss nicht diskutiert werden. ­ Tatsache ist, dass eine Medaille bei der Staatsmeisterschaft nachhaltiger ist, als ein Stockerlplatz in der Rangliste. Die Veröffentlichung aller Ranglisten soll ein Beitrag zur Anerkennung seglerischer Leistung sein. Im nachfolgenden Dokument finden Sie die Bestenlisten 2023.









 

Schaulauf der Sieger

Bestenlisten 2023. Während Meisterschaften eine Momentaufnahme darstellen, spiegeln Jahreswertungen die ...

Ressort Regatta
Schlittenfahrt. Als Entschädigung für Kälte und Nässe bietet der Southern Ocean einen Adrenalinkick bei rasanten Downwind-Surfs. Sicherheit hat dabei oberste Priorität – Rettungsweste und Sicherheitsleine sind Pflicht

Gut gebrüllt

Clipper Race. Eine Regatta über den Southern Ocean ist das Ungemütlichste, das sich ein Hobbysegler antun ...

Ressort Regatta

Winterabenteuer in Punat

Die Winterpause gibt es in der Segelwelt keineswegs – im Gegenteil. Die Schweizer Segelliga und die ...

Ressort Regatta

Malta muss man mögen

Lokalaugenschein. Das Middle Sea Race gilt als eine der ­schönsten Langstrecken-Regatten der Welt. Judith ...

Ressort Regatta
Gut in Form. Nach einer durchwachsenen Saison haben Benjamin Bildstein und David Hussl bei der Europameisterschaft zu alter Stärke zurückgefunden

Jubelstimmung in Portugal

Doppel-Erfolg. Das OeSV-Team kehrte von den EM-Titelkämpfen mit einer Medaille im 49er sowie einem ...