EYOTY 2010: Die Gewinner

Dufour 405, Grand Soleil 46, Hallberg Rassy 372, Seascape 18 und Outremer 49

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Die Wahl zu Europas Yacht des Jahres (EYOTY) ist geschlagen. Die Gewinner der insgesamt fünf Kategorien wurden unter großer medialer Anteilnahme auf der boot in Düsseldorf prämiert. Es handelt sich ausschließlich um Yachten mit exzellenten Segeleigenschaften, gelungenem Gesamtkonzept und einem gerüttelt Maß Innovation.
Der EYOTY-Award hat in den letzten Jahren große Bedeutung erlangt, denn die Siegerschiffe müssen nicht nur den Testchef eines Magazins überzeugen, sondern in einem Gremium aus elf Fachredakteuren renommierter Yachtzeitschriften aus Europa, darunter die Yachtrevue, eine Mehrheit erreichen. Dazu kommt ein strenges Regelwerk, das länderspezifische Vorlieben und wirtschaftliche Abhängigkeiten ausschließt. Das für Werften und Journalisten aufwändige Testverfahren gewährleistet nicht nur ein Höchstmaß an Objektivität, der EYOTY-Award ist auch Garant für eine ausgewogene Yacht. Eine überragende Vorstellung in einem Bereich, etwa bei den Segeleigenschaften, der Verarbeitung oder dem Preis-Leistungs-Verhältnis, ist nicht genug. Gewinnen kann nur, wer sich nirgendwo eine Blöße gibt und vom Gesamtkonzept überzeugt. Heuer ist das folgenden Yachten gelungen.

Dufour 405: Die Gewinnerin in der Kategorie Cruiser ist ein smarter Allrounder, der aus allen Blickwinkeln gefällt. Das Felci-Design ist modern aber nicht modisch, der Rumpf für eine Yacht dieses Geres sportlich, der Kajütaufbau mit großen Fensterflächen und das Interieur optisch ansprechend. Gelungen auch die Cockpitergonomie, Crew und Steuermann fühlen sich in jeder Position wohl. Pluspunkte gab es auch für die Hecklösung und die Vielzahl guter Detaillösungen. Kritik erntete die Yacht für spürbare Vibrationen in der Welle, das Niedergangsschott und die Genuawinschen.

Grand Soleil 46: Die Siegerin der Performance-Cruiser-Klasse knüpft an die große Zeit der Cantiere del Pardo an. Die Grand Soleil 46 ist die perfekte Verbindung aus Sportlichkeit, Fahrtentauglichkeit und Eleganz. Das für flotte Risse bekannte Designerduo schuf eine für IRC und ORC optimierte Yacht mit T-Kiel, Attivio Design kreierte ein Deck, das in Stil und Ausführung an einen Maxi erinnert und Mauro Sculli schuf ein gestyltes Interieur. Toll auch die Segeleigenschaften: Bei Leichtwind imponierte die behände Art der Fortbewegung, bei Starkwind und hohen Wellen das Beschleunigungspotenzial und die Präzision, mit der sie sich durch die Wellenberge dirigieren lies.

Hallberg Rassy 372:
Der Sieg bei den Luxus-Yachten trotz bescheidener Länge von 37 Fuß beweist, dass der schwedischen Werft ein guter Wurf gelungen ist. Verarbeitung und Stil sind bekannt, die Überraschung waren die Segeleigenschaften. Egal, ob Leicht- oder Starkwind, die Rassy kam mit allen Bedingungen zurecht, bot bei Starkwind schneller eingeschätzten Performance-Cruisern Paroli und machte auch bei einem Haucherl von Wind kein fades Auge. Sie sprang beim leisen Lufthauch an, reagierte unverzüglich auf jede Ruderbewegung und bestrafte Steuerfehler nicht mit radikalem Geschwindigkeitsverlust, wie das üblicherweise Performance-Cruiser tun.

Seascape 18: Der Sieg in der stark besetzten Klasse der Spezial-Yachten war das Ergebnis aus Kreativität, exzellenten Segeleigenschaften, makellosem, einfachem Deckslayout, einem fairen Preis und der Erkenntnis, dass man mit dem Seasape raumschots locker in Geschwindigkeitsbereiche vordringt, die bislang großen Rennyachten oder Katamaranen vorbehalten waren.

Outremer 49: Die Gewinnerin der Kategorie der Mehrrumpfboote überraschte mit tollen Leichtwindeigenschaften. Der leichte Kat segelte leichtfüßig, ging mühelos durch den Wind und beschleunigte in Böen auf eine Art, die ausnahmslos alle Jurymitglieder beeindruckte.
Das Platzangebot ist geringer als auf einem vergleichbaren Fahrtenkat dieser Größe, aber immer noch gut. Das Interieur ist eine gelungene Mischung aus weißen GFK-Flächen und sparsamem Einsatz von Holz.

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