Moonlaker
Cooles Teil: von der Theorie der schlanken Körper und Länge läuft
Markus Schneeberger hatte immer schon viel übrig für Außergewöhnliches. Mit Bruder Florian wurde er einst mit einem selbst gebauten Muskelkraft-Tret-Rennboot Studentenweltmeister auf 100 Meter, jetzt hat er für die Langstreckenregatten am heimatlichen Mondsee einen „Zweier ohne“ zu einem segelndem Unikum umgebaut. Das Heck wurde verlängert und ein Alugerüst nimmt die Riggkräfte auf. Der Mast stammt von einem A-Cat, die Fock vom 470er („braucht man zum Wenden“) und der Gennaker vom Tornado – 35 Quadratmeter bei 100 kg.
Am Steg fällt das Ding natürlich von selbst um, aber „man kann relativ vernünftig einsteigen“, meint Schneeberger. Der Moonlaker – genialer Name! – trägt ein kleines Ballastschwert, ist nicht ganz einfach zu wenden und „bricht bei über drei Beaufort sicher in der Mitte auseinander“.
Den Start beim Blauen Band vom Mondsee verpasste Moonlaker, weil der Mast wegen eines Beschlagbruchs kurz vor dem Start umfiel. Schneeberger reparierte zwei Stunden lang, jagte dann dem Feld hinterher und überholte noch 20 Teams. Seine Nettozeit war besser als die des Siegers. „Die Theorie, dass schlanke Körper schneller sind“, sieht Schneeberger wieder ein Mal bestätigt. Gewisse Verbesserungen könnten Performance und Widerstandskraft erhöhen, nächstes Jahr wird man vom Moonlaker sicher noch einiges hören.