Triumph für The Wave

Dritter Sieg in diesem Jahr für die Omanis, spektakuläre Kenterung von SAP

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Triumph für The Wave

The Wave, Muscat hat am Sonntag eine überragende Leistung abgeliefert: Drei Siege und zwei weitere Podestplätze bescherten dem Team mit dem britischen Skipper Leigh McMillan bereits seinen dritten Sieg bei einem Act in diesem Jahr. Der omanische Erfolg bildete den krönenden Abschluss von vier atemberaubenden Renntagen im Herzen Hamburgs.
„Wir genießen es, am letzten Tag richtig unter Druck zu stehen“, sagte McMillan nach den Rennen. Laut SAP Analytics sammelte sein Team pro Rennen durchschnittlich 9,14 Punkte. „Wir sind mit einem Sieg im ersten Rennen schnell aus den Startblöcken gekommen. Das war genau die richtige Einstimmung. Das Team hat Großartiges geleistet. Schon heute Morgen waren alle richtig heiß, und das bestätige sich dann auch auf dem Wasser.“
Allerdings wurde The Wave, Muscat der Sieg nicht leicht gemacht. Besonders das hoch motivierte Gazprom Team Russia machte bis zum Schluss sehr viel Druck.
Dessen Steuermann Phil Robertson hatte daran vor Rennbeginn keinen Zweifel zugelassen: „Wir werden uns auf die Jagd machen wie eine Meute hungriger Hunde“, versprach er. Seine Mannschaft enttäuschte nicht. Mit dem dänischen SAP Extreme Sailing Team lieferte sich die junge russische Crew bis zu den letzten Metern des letzten Rennens, bei dem doppelte Punkte zu gewinnen waren, ein packendes Duell. Platz zwei bei diesem Act war die Belohnung und die bislang beste Leistung der Mannschaft, die für ihren Einsatz auch mit dem Land Rover Above and Beyond Award ausgezeichnet wurde.
Die Dänen mit ihren beiden Skippern Jes Gram-Hansen und Rasmus Köstner beendeten Act 5 auf dem dritten Platz, nachdem sie in der letzten Wettfahrt nach einem intensiven, taktischen Zweikampf gegen Leigh McMillan einige Punkte liegen gelassen hatten. Dieser Zweikampf machte den Weg frei für Team Turx und Lino Sonego Team Italia, die in diesem Abschlussrennen die Plätze eins und zwei eroberten.
„Es hat mir nicht wirklich Spaß gemacht, unsere direkten Konkurrenten in der letzten Wettfahrt so ins Abseits abzudrängen, aber wir müssen die Gesamtwertung der Series im Blick behalten und da stellen die nun einmal eine echte Gefahr dar.“, erläuterte McMillan später. Köstner zeigte sich davon unbeeindruckt: „The Wave befürchtete, uns gegenüber Punkte zu verlieren. Das nehmen wir als Kompliment. Die haben Angst davor, bei den weiteren Rennen dieser Saison gegen uns anzutreten.“ Nach seiner dramatischen Kenterung am Samstag, legte das SAP Extreme Sailing Team am Sonntag noch einmal nach und kollidierte auf der Startlinie mit GAC Pindar. Glücklicherweise blieben alle Segler unverletzt und die Boote intakt.
Hamburg als in diesem Jahr neuer Standort der Series bot perfekte Bedingungen für die Stadion-Rennen. Die neun internationalen Top-Teams segelten bei Winden zwischen acht und 30 Knoten, blauer Himmel wechselte sich ab mit Gewitterstürmen. Den insgesamt mehr als 44.000 Zuschauern am Ufer der HafenCity bot sich jede Menge Segel-Dramatik. Am Sonntag segelten die Rennkatamarane vor der Rekordkulisse von 25.000 Zuschauern
Die junge Crew vom Team Extreme Germany mit Skipper Paul Kohlhoff (20) kam im Verlauf der Wettfahrten immer besser mit ihrer anspruchsvollen Rennmaschine vom Typ Extreme 40 zurecht. Die Belohnung war als beste Platzierung ein vierter Rang in einem der Sonntagsrennen. In der Endabrechnung landete das Wildcard-Team, das vor Act 5 nur einen einzigen Tag gemeinsam trainieren konnte, erwartungsgemäß auf dem letzten Platz. Das hielt die vielen Fans nicht ab, ihre Heimmannschaft begeistert zu unterstützen.
In der Saisonwertung führt nun, vor drei noch ausstehenden Acts, The Wave, Muscat mit dem winzigen Vorsprung von drei Punkten vor SAP Extreme Sailing Team. Drei weitere Punkte zurück rangiert auf Platz drei Red Bull Sailing Team.
Der nächste Austragungsort dieser Rennserie in acht Akten ist nun Sankt Petersburg (20. bis 23. August).

Extreme Sailing Series™ Act 5, Hamburg presented by Land Rover, Gesamtwertung nach Tag vier, 26 Rennen (26.07.15)

1. The Wave, Muscat (OMA) Leigh McMillan, Sarah Ayton, Pete Greenhalgh, Ed Smyth, Nasser Al Mashari 200 Punkte.
2. Gazprom Team Russia (RUS) Igor Lisovenko, Phil Robertson, Garth Ellingham, Alexander Bozhko, Aleksey Kulakov 190 Punkte.
3. SAP Extreme Sailing Team (DEN) Jes Gram-Hansen, Rasmus Køstner, Hervé Cunningham, Mads Emil Stephensen, Nicolai Sehested 183 Punkte.
4. Red Bull Sailing Team (AUT) Hans-Peter Steinacher, Jason Waterhouse, Jérémy Bachelin, Shaun Mason, Stewart Dodson 182 Punkte.
5. Oman Air (OMA) Stevie Morrison, Nic Asher, Ted Hackney, Ed Powys, Ali Al Balashi 178 Punkte.
6. Team Turx (TUR) Edhem Dirvana, Mitch Booth, Selim Kakış, Diogo Cayolla, Pedro Andrade/Can Bayülken 171 Punkte.
7. Lino Sonego Team Italia (ITA) Lorenzo Bressani, Enrico Zennaro, Stefano Ciampalini, Stefano Rizzi, Manuel Modena 156 Punkte.
8. GAC Pindar (GBR) Seve Jarvin, Adam Minoprio, Marcus Ashley-Jones, James Corrie, James Wierzbowski 134 Punkte.
9. Team Extreme Germany (GER) Paul Kohlhoff, Philip Kasueske, Johann Kohlhoff, Peter Kohlhoff, Max Kohlhoff 78 Punkte

Saisonwertung Extreme Sailing Series™ 2015

1. The Wave, Muscat (OMA) 47 Punkte.
2. SAP Extreme Sailing Team (DEN) 44 Punkte.
3. Red Bull Sailing Team (AUT) 41 Punkte.
4. Gazprom Team Russia (RUS) 33 Punkte.
5. Oman Air (OMA) 29 Punkte.
6. Team Turx (TUR) 24 Punkte.
7. GAC Pindar (AUS) 24 Punkte.
8. Lino Songeo Team Italia (ITA) 18 Punkte.

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