Olympia: In Lauerstellung

Zwei fünfte und ein sechster Rang für das österreichische Team nach dem ersten Tag

 Olympia: In Lauerstellung

Drei der vier heimischen Teams starteten gestern in der Guanabara-Bucht in die Olympische Regatta vor Rio. Der Auftakt der 470er und Nacra17 wurde von leichtem Regen, großen Druckunterschieden und starken Richtungsänderungen begleitet. Matthias Schmid und Florian Reichstädter liegen als zwischenzeitlich Fünfte ebenso in Lauerstellung wie Lara Vadlau und Jolanta Ogar (6.). Thomas Zajac und Tanja Frank zeigten mit einem dritten Wettfahrtsrang ebenfalls auf, müssen aber auf ein Happy End am grünen Tisch hoffen.

Lara Vadlau (22) und Jolanta Ogar (34) starteten auf Escola Naval mit Platz drei wunschgemäß in die Serie. In der darauffolgenden Wettfahrt mussten die Doppel-Weltmeisterinnen nach einer missglückten Windtaktik mit Rang 12 Vorlieb nehmen. Ein von den Österreicherinnen eingereichter Protest gegen das neuseeländische Team (erste Wettfahrt) wurde von der Jury zu Gunsten von Vadlau/Ogar behandelt, damit wurden die Olympiasiegerinnen von 2012 disqualifiziert. In Pole-Position befinden sich die Japanerinnen KondoYoshida/Yoshioka, die Sloweninnen Mrak/Macarol folgen auf Platz zwei. Lara Vadlau und Jolanta Ogar liegen nach zwei Wettfahrten auf Position sechs, fünf Punkte fehlen aktuell auf die Medaillenränge.

Matthias Schmid (35) und Florian Reichstädter (35) fanden mit Platz drei ebenfalls ausgezeichnet in ihre Serie, die wie bei den 470er-Damen im Grunddurchgang mit zehn Wettfahrten ausgeschrieben ist. Der zweite Durchgang begann neuerlich vielversprechend, anfangs auf Platz zwei parkten die Vize-Europameister von Athen (2014) auf der zweiten Kreuz aber in einem Windloch und fielen zwischenzeitlich auf Position 15 zurück. Im Ziel auf Rang neun, liegen die für den Yachtclub Breitenbrunn startenden Wiener punktegleich mit den drittplatzierten Neuseeländern Snow-Hansen/Willcox auf Platz fünf. Das Feld wird von den Weltmeistern Fantela/Marenic (CRO) angeführt.

Die Nacra17-Klasse zelebrierte ihr olympisches Debüt auf dem Medal-Race Kurs Pão de Acucar, die wechselnden Verhältnisse sorgten für lange Wartezeiten und ließen lediglich zwei der drei geplanten Wettfahrten zu. Thomas Zajac (30) und Tanja Frank (23) durchlebten in der ersten Wettfahrt Höhen und Tiefen, anfangs auf Platz fünf segelte sich das Duo am ersten Vorwindkurs auf Position 18 zurück. Die anschließende Aufholjagd endete auf Rang 12, ein Protest tens des australischen Teams gegen die Österreicher wurde nach dem Hearing von der Jury abgewiesen. In der zweiten Wettfahrt zeigten die heimischen Katamaransegler mit Platz drei eine tadellose Leistung, was im Zwischenklassement mit dem fünften Rang belohnt wurde.

Die Serie der Nacra17 wird heute, Donnerstag auf Copacabana fortgesetzt, die 470er-Damen und -Herren absolvieren ihre nächsten Wettfahrten auf Pão de Acucar.
Am 12. August starten die 49er in den Bewerb.

Stimmen:

Lara Vadlau:
„Es war von den Bedingungen her extremer als extrem, die erste Wettfahrt ist dennoch nach Wunsch verlaufen, einziger schaler Beigeschmack war die Behinderung der Neuseeländer, die uns klar benachteiligt hat. Wir haben in Folge einen Protest eingereicht, die Jury hat unsere Meinung geteilt. Die zweite Wettfahrt hat für uns nicht optimal begonnen, wir haben den Schaden aber einigermaßen in Grenzen halten können und sind im Spiel dabei.“

Matthias Schmid:
„Angesichts der Verhältnisse war es ein absolut gelungener Start, wir haben brutal gekämpft und fast alles getroffen, einzig die zweite Kreuz in der zweiten Wettfahrt war bitter. Wir haben die Spitze attackiert, die Situation hat absolut vielversprechend ausgesehen, dann sind wir in einem Flautenloch verhungert. Die Boote weiter links hatten stabilen Wind, aber wir haben uns noch in die Top10 zurückgekämpft, damit fällt die erste Bilanz sehr positiv aus.“

Tanja Frank:
„Wir haben gestern noch gescherzt, dass es anders kommen wird als bisher und prompt hatten wir eine Windrichtung bei der wir hier in den vergangenen drei Jahren nicht gesegelt sind. Seglerisch war der Tag in Ordnung, speziell die zweite Wettfahrt hat verdeutlicht, dass wir ganz vorne mitmischen können."

Zwischenstand:

470er-Damen/2 Wettfahrten:
1. Ai Kondo Yoshida/Miho Yoshioka JPN 5 (1/4)
2. Tina Mrak/Veronika Macarol SLO 8 (2/6)
3. Fernanda Oliveira/Ana Luiza Barbachan BRA 10 (5/5)
6. Lara Vadlau/Jolanta Ogar AUT 15 (3/12)

470er-Herren/2 Wettfahrten:
1. Sime Fantela/Igor Marenic CRO 3 (1/2)
2. Mathew Belcher/Will Ryan AUS 9 (8/1)
3. Paul Snow-Hansen/Daniel Willcox NZL 12 (2/10)
4. Panagiotis Mantis/ Pavlos Kagialis GRE 12 (9/3)
5. Matthias Schmid/Florian Reichstädter AUT 12 (3/9)

Nacra17/2 Wettfahrten:
1. Mathias Bühler/Nathalie Brugger SUI 8 (1/7)
2. Ben Saxton/Nicola Groves GBR 8 (3/5)
3. Santiago Lange/Cecilia Saroli ARG 13 (11/2)
5. Thomas Zajac/Tanja Frank AUT 15 (12/3)

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