Finale am Bodensee

Ab heute geht es am Bodensee um die Wurst: Welcher Verein wird Meister, wer muss gegen den Abstieg kämpfen?

Finale am Bodensee

Die 18 Bundesliga-Vereine geben sich für diese Saison ein letztes Stelldichein, um beim großen Finale am Bodensee den neuen Meister zu küren. Mit nur einem Punkt Unterschied zwischen dem Tabellenersten SCTWV Achensee und dem Titelverteidiger Yacht Club Bregenz könnte die Ausgangslage spannender nicht sein. Bei den Tirolern wie auch bei den Lokalmatadoren vom Bodensee stehen die Segel klar auf Angriff.

Auch für den Segelclub Mattsee und den Vizemeister Burgenländischer Yacht Club ist rein rechnerisch der Griff nach der Krone an diesem Finalwochenende noch möglich.

Duell auf Augenhöhe

Die Jagd auf Titelverteidiger Yacht Club Bregenz steuert auf ihren Höhepunkt zu. Nach drei erfolgreichen Bundesliga-Stops quer durch Österreich (Traunsee, Wörthersee, Neusiedlersee) ist nun erstmals der Bodensee Gastgeber für die Österreichische Segel-Bundesliga.

Als direkte Angreifer auf den Meistertitel reist der Tabellenerste SCTWV Achensee nach Vorarlberg. Eine Rolle, mit der man ganz entspannt umgeht. Erst vor kurzem zeigten die Tiroler in St.Petersburg im Rahmen der Qualifikationsregatta für die Sailing Champions League einmal mehr, welches Potential in ihnen steckt. Mit einer souveränen Leistung sicherten sie sich nicht nur Platz 5 sondern damit auch die Teilnahme am Champions League – Finale in Porto Cervo in Sardinien Ende September.
„St. Petersburg hat natürlich unser Selbstbewusstsein gestärkt, aber vor allem war es für uns die perfekte Generalprobe für Bregenz. Wir haben unserer Saisonziel bereits übertroffen, vor allem mit der Qualifikation für die CL, wir können also ganz ohne Druck agieren,“ blickt SCTWV-Steuermann Michael Meister dem Finale entspannt entgegen.


Dem Team, das geplant zumindest am Freitag und Samstag in der erprobten Besetzung mit Caro Flatscher, Johanna Daum, Stefan Warminger und Michael Meister an den Start gehen wird, ist der Bodensee durchaus vertraut. Den Gegnern zollt man Respekt: „Die Favoriten sind für uns ganz klar die Bregenzer, die als eingespieltes Team seglerisch sehr stark sind. Aber man darf keines der Teams im vorderen Feld der Tabelle unterschätzen.“

Auf Experimente verzichtet man auch beim Titelverteidiger Yacht Club Bregenz, wie Steuermann Max Trippolt zu Protokoll gibt: „Wir gehen in einer ähnlichen Aufstellung wie zu Letzt in Neusiedl an Bord, die hat sich mit dem Sieg klar bewährt. Wobei wir die Option haben, die konkrete Teamzusammenstellung an die Windverhältnisse anzupassen.“

Obwohl der Bodensee das Heimrevier der Vorarlberger ist, will man von einem Heimspiel nicht sprechen: „Wir sind voll motiviert und haben ein klares Ziel - das heißt Titelverteidigung. Dabei gilt unsere ganze Konzentration den Achenseern, vor allem in den direkten Wettfahrten müssen darauf viel Fokus legen. Sie haben in St.Petersburg bei der Champions League ein super Ergebnis eingefahren. Sie sind ein mehr als ernstzunehmender Gegner, wir haben großen Respekt vor ihnen.“

Ziel Top 3

Mit einer konstant guten Leistung über die gesamte Saison hat sich der Segelclub Mattsee einen Platz im vordersten Tabellenfeld gesichert. Nun will man am Finalwochenende noch mal alles geben.

„Wir wollen aufs Stockerl, ganz klar. Bis jetzt sind wir immer ohne Erwartung gesegelt und uns voll auf uns konzentriert. Aber jetzt fürs Finale ist alles anders - die Erwartung ist groß und wir werden den Burgenländischen Yachtclub als direkten Konkurrenten im Auge behalten müssen,“ so Lisa Maria Leimgruber vom Segelclub Mattsee. Dass man beim Start am Freitag noch auf den bewährten Steuermann Stefan Scharnagl verzichten muss, versucht man positiv zu nehmen:
„Mit Fritz Heigerer setzen wir auf einen erfahrenen Segler. Das wird funktionieren.“

Blickrichtung Saison 2017

Nach einer durchwachsenen Saison blickt man beim Vizemeister Burgenländischer Yacht Club bereits nach 2017.
„Ich denke, man kann davon ausgehen, dass der Titel und der Vizemeister für heuer vergeben sind. Wir haben unser Ziel, die Bundesliga zu gewinnen, schon beim Auftakt am Traunsee verpatzt. Es hat uns in dieser Saison einfach die Routine gefehlt und unter Druck funktioniert erfahrungsgemäß wenig. Jetzt gehen wir es locker an. Wir werden unser Bestes geben, um ein gutes Resultat abzuliefern und damit die Tür für die Saison 2017 zu öffnen,“ so Teammanager René Mangold.

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