Transat Jacques Vabre

Wunderknabe Francois Gabart sackte auf seinem neuen Tri den Sieg ein, die foilenden IMOCA-Monohulls mussten kräftig Federn lassen

Transat Jacques Vabre

Zur Erinnerung kurz die Eckdaten: Die Premiere der alle zwei Jahre stattfindenden Transat Jacques Vabre, kurz TJV genannt, ging 1993 über die Bühne und war ausschließlich für Solisten ausgeschrieben. Seit 1995 stellen sich Zweier-Teams der Herausforderung einer Hatz über den Atlantik. Gestartet wurde stets vor Le Havre, die Zielhäfen lagen bislang in Kolumbien, Brasilien oder Costa Rica.
Wie schon 2013 führte die Route heuer nach Itajaí, Brasilien. 42 Teams gingen in vier Kategorien an den Start, den größten Wirbel vorab gab es um die Klasse IMOCA Open 60. Sie stellte mit 20 Teilnehmern das mit Abstand größte Feld und konnte die höchste Dichte an prominenten, hoch dekorierten Seglern vorweisen. Zusätzlich angeheizt wurde das öffentliche Interesse durch den Auftritt von fünf mit Foils ausgerüsteten Yachten der neuesten IMOCA-Generation. Wie würden sich die beflügelten Designs unter Wettbewerbsbedingungen schlagen? Wie im Vergleich zu den klassischen Kolleginnen abschneiden? „Wir wollen herausfinden, was die Foils auf der Langstrecke aushalten“, gab der Brite Alex Thomson, der mit seinem Partner Guillermo Altadill auf Hugo Boss zu den Favoriten zählte, im Vorfeld zu Protokoll. Eine Mission mit Dringlichkeit, gilt doch das TJV als Prüfstand für die im November 2016 startende Solo- Weltumsegelungsregatta Vendée Globe, die erstmals auch von foilenden Yachten bestritten werden soll.
Doch die Generalprobe ging für das foilende Quintett gründlich in die Hose. Drei Neubauten mussten bereits in der Anfangsphase wegen Materialproblemen aufgeben und nach Frankreich zurücksegeln, die ebenfalls beschädigte Hugo Boss kenterte 80 Meilen vor der spanischen Küste in einer Welle durch, was Thomson und Altadill ordentlich in Bedrängnis brachte – sie waren auf Helikopter-Hilfe angewiesen.
Die einzige Flügelyacht, die bis ins Ziel durchhielt, war die von Armel Le Cléac’h und Erwan Tarbarly (dem Neffen des legendären Éric Tabarly) auf Rang zwei gesteuerte Banque Populaire. Sie hatte sich zunächst an die Spitze gesetzt, musste aber in der Flaute der Doldrums aufgrund der im Wasser bremsenden Foils die Konkurrenten Vincent Riou und Sébastien Col auf PRB ziehen lassen. Diese gaben in Folge die Führung nicht mehr ab – und enthüllten im Ziel Erstaunliches: Man habe wegen eines Defekts im Navigationssystems so gut wie die gesamte 5.400 Seemeilen lange Strecke ohne Daten zu Windrichtung und -stärke auskommen müssen.

Den gesamten Artikel lesen Sie in der Yachtrevue 12/2015, am Kiosk ab 1. Dezember!

Weitere Artikel aus diesem Ressort

Ressort Regatta

Wahl-Freiheit

Regatten 2024: In dieser Tabelle finden Sie alle Regatten, die heuer in Kroatien von heimischen ...

Ressort Regatta
Wer ist der Beste seiner Klasse? Als Antwort wird nicht selten reflexartig der Gewinner der Staats- oder Österreichischen Meisterschaft genannt. In den meisten Bootsklassen wird eine Regatta im Jahr zum Titelkampf erhoben und der Sieger mit der begehrten Goldmedaille von Sport Austria ausgezeichnet. Ja, eine Staatsmeisterschaft zu gewinnen, ist nicht einfach, manchmal kommt es auch zu Überraschungen. Im Regelfall sind jedoch alle mit dem Ergebnis und dem neuen Staatsmeister einverstanden. Einem anderen Konzept folgen die Jahreswertungen. Üblicherweise vier bis sechs Schwerpunktregatten werden von der Klassenvereinigung nominiert und nach den Mindeststandards des OeSV ausgetragen. Dazu zählt zumeist auch die Meisterschaft, nicht selten mit einem höheren Faktor aufgewertet. Für viele ist der Gewinn dieser Jahreswertung mindestens ebenso wertvoll wie ein Sieg bei der Meisterschaft. Einige Klassen, beispielsweise Optimist, errechnen die Rangliste rollierend und nominieren den Jahresbesten zu einem Stichtag. Über die Wertigkeit muss nicht diskutiert werden. ­ Tatsache ist, dass eine Medaille bei der Staatsmeisterschaft nachhaltiger ist, als ein Stockerlplatz in der Rangliste. Die Veröffentlichung aller Ranglisten soll ein Beitrag zur Anerkennung seglerischer Leistung sein. Im nachfolgenden Dokument finden Sie die Bestenlisten 2023.









 

Schaulauf der Sieger

Bestenlisten 2023. Während Meisterschaften eine Momentaufnahme darstellen, spiegeln Jahreswertungen die ...

Ressort Regatta
Schlittenfahrt. Als Entschädigung für Kälte und Nässe bietet der Southern Ocean einen Adrenalinkick bei rasanten Downwind-Surfs. Sicherheit hat dabei oberste Priorität – Rettungsweste und Sicherheitsleine sind Pflicht

Gut gebrüllt

Clipper Race. Eine Regatta über den Southern Ocean ist das Ungemütlichste, das sich ein Hobbysegler antun ...

Ressort Regatta

Winterabenteuer in Punat

Die Winterpause gibt es in der Segelwelt keineswegs – im Gegenteil. Die Schweizer Segelliga und die ...

Ressort Regatta

Malta muss man mögen

Lokalaugenschein. Das Middle Sea Race gilt als eine der ­schönsten Langstrecken-Regatten der Welt. Judith ...

Ressort Regatta
Gut in Form. Nach einer durchwachsenen Saison haben Benjamin Bildstein und David Hussl bei der Europameisterschaft zu alter Stärke zurückgefunden

Jubelstimmung in Portugal

Doppel-Erfolg. Das OeSV-Team kehrte von den EM-Titelkämpfen mit einer Medaille im 49er sowie einem ...