Süddalmatien: Dubrovnik, Elaphiten, Mljet, Korcula
Revierführer: wenige Yachten, viele gute Kneipen und ein Kleinod
Schon die Römer wussten, wo es besonders schön ist, wie die relativ gut erhaltenen Reste einer frühchristlichen Basilika aus dem 2. Jahrhundert in Pola?e an der Westspitze von Mljet beweisen. Aber außer wunderbarer Landschaft und üppiger subtropischer Vegetation gibt es eine ganze Reihe weiterer guter Gründe, einen Adriatörn in Süddalmatien zu beginnen. Das stärkste Argument ist zweifelsfrei die großartige Altstadt von Dubrovnik, die man gesehen haben muss und deren Besuch sich anlässlich eines Törns – als Urlaubsverlängerung – anbietet. Mehr darüber ab Seite 00. Weiters praktisch, dass mit Ecker Yachting eine österreichische Charterfirma in der ACI Marina Dubrovnik stationiert ist, was den Umweg über eine Agentur erspart. Diese Marina ist die einzige im Süden Kroatiens – nächster Vorteil: In den vorgelagerten Elaphiten und rund um Mljet ist einfach weniger los, heuer frappierend wenig. Am 5. Juli beispielsweise ankerte bei absolut stabiler Wetterlage eine einzige Yacht an der Ostspitze von Mljet auf dem kolossalen Platz „unter den Felsen“ (Podškolji) vor dem Stermasi, einem Lokal mit hervorragendem Ruf – unsere. Und auch wir blieben nicht, weil ein anderes Lokal mit toller Reputation auf Šipan auf uns wartete. Hier sind wir beim nächsten wichtigen Punkt, der kulinarischen Komponente. In dieser Gegend kann man eine Woche lang von einem Highlight zum nächsten gondeln – falls man es psychisch, körperlich und finanziell aushält. Die Empfehlungen in diesem Bericht beruhen auf Erfahrungen der Yachtrevue-Redaktion, Informationen von Jadran Gamulin, einem ausgesprochenen Kenner der Gastroszene, sowie der aktuellen Bestandaufnahme des Autors (siehe auch „Restaurants im Revier“). Ich gebe mich übrigens nie als Journalist zu erkennen, spreche jedoch kroatisch und halte mit meinem Wissen über gezüchteten Fisch nicht hinterm Berg (siehe Kasten „Frisch & wild“). Das verringerte die Gefahr angeschmiert zu werden, ganz gefeit ist man aber nie. So drehte uns Niko, freundlicher Wirt der Ribarska Ku?a (Fischerhaus) in der legendären Bucht Kobaš, heuer einen sehr durchschnittlichen Zucht-Wolfsbarsch als Wildfisch an und offerierte gleichzeitig Olivenöl minderer Qualität (das er noch dazu selbst lobte). Im Nachbarort Broce will man wissen, dass Niko schon lange kaum fischen geht, die herumliegenden Netze seien eher Staffage. Bei den Flottillen-Crews, die regelmäßig beim geschäftstüchtigen Niko zu Gast sind, spielen solch feine Unterschiede keine Rolle und die Austern und Muscheln aus dem nahen Ston sind sicherlich ganz frisch. In Kobaš, das man übrigens seit heuer auch auf asphaltierter Straße erreichen kann, gibt es mit Luka’s Taverne und dem Toplokal Gastro Mare von Ante Bjelan?i? („Bjelko“) zwei weitere Lokale, die aber Anfang Juli wegen Grundstreitigkeiten behördlich geschlossen wurden. Schade, denn bei Bjelko isst man angeblich auf „Haubenniveau“ wirklich gut (und teuer).
Den kompletten Artikel finden Sie in Ausgabe 8/2012.