Nacra17

Fahrbericht. Tanja Frank und Thomas Zajac erklären, wie man den heißen Kat richtig bewegt

Der Nacra 17 wurde speziell auf die von der ISAF formulierten Anforderungen an eine Mixed-Multihull-Klasse für die Olympischen Spiele konstruiert und im Mai 2012 als offizielles Olympiaboot bestätigt. In den ersten Monaten nach der Nominierung wurden nur die nationalen Verbände beliefert, mittlerweile können auch Hobbysegler den Nacra 17 kaufen. Grund genug den Kat gemeinsam mit den österreichischen Paradeseglern in dieser Klasse, Tanja Frank und Thomas Zajac, genau unter die Lupe zu nehmen.
Die Designer von Morelli & Melvin zeichneten ein modernes Boot mit moderatem Wavepiercer-Bug und viel Volumen im Heck. Die auftriebsstarken Rümpfe sind im Vorschiffsbereich nach oben gekrümmt um ein Unterschneiden zu verhindern, die Bauweise ist gewichtsbewusst, der Karbonmast exakt so lange wie jener eines Formel 18 Kats. Als ungewöhnlichstes Detail fallen die gebogenen Schwerter auf. Sie erzeugen einen Foiling-Effekt und genau das macht laut Thomas Zajac den entscheidenden Unterschied zu anderen Modellen aus. Foilen ist die Zukunft, daran zweifelt niemand, doch derzeit gibt es am Markt keinen foilenden Kat, der von einem Durchschnittssegler beherrschbar wäre. Der Nacra 17 bildet die ideale Vorstufe – man fliegt nicht wirklich, bekommt aber ein Gespür dafür. Und wird es einem zu haarig, zieht man einfach die Schwerter ein wenig heraus und kann auf diese Weise den Foiling-Effekt kontrollieren. Grundsätzlich gilt: Je weiter die Schwerter drin sind, desto radikaler bewegt sich das Boot, je weiter man sie herausnimmt, desto zahmer gibt es sich.
Zielgruppe für den Nacra 17 sind laut Olympiadefinition gemischtgeschlechtliche Crews mit einem gemeinsamen Gewicht zwischen 125 und 145 kg. Im Hobbybereich erweitert sich der Kreis auf Jugendliche, Familien sowie reine Männer- und Frauenteams, gerne auch mit ein paar Kilo mehr oder weniger als ursprünglich vorgesehen. Zajac sieht großes Potenzial für Yachtclubs, weil der Nacra 17 aufgrund seines Geschwindigkeitspotenzials und des Foiling-Effekts vor allem bei der Jugend gut ankommen sollte. In diesem Zusammenhang appelliert er auch an die Eltern, ihre Sprösslinge schon früh umsteigen zu lassen. Aus seiner Sicht ist der Nacra 17 für etwas ältere Kinder ebenso gut geeignet wie ein 420er oder 470er.

Einfach segeln
Das schlagkräftigste Argument für den Umstieg in den Nacra 17 ist der Spaßfaktor, der laut Zajac so hoch ist wie auf keinem anderen Boot. Der Kat ist extrem leicht zu manövrieren, äußerst lebendig und mit ein bisserl Übung gelingen sogar Rollwenden. Starken Ruderdruck, wie etwa beim Hobie 16, gibt es nicht. Der Nacra 17 liegt noch besser am Ruder als ein F 18, lässt sich im Vergleich dazu aber leichter bewegen und wieder aufstellen, falls man doch einmal baden geht.
Bei Leichtwind unter 6 Knoten wird raumschots geflyert.

Den kompletten Artikel lesen Sie in der Yachtrevue 07/2014!

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