Solaris One 44
Grenzüberschreitung. Tradition beweist Serigi auch bei der Solaris One 44
Zum wiederholten Mal begutachtet der Arbeiter in der Tischlerei das Kastentürchen, dann legt er kurz Hand an und schiebt es mit zufriedenem Nicken zu den anderen. Bei Serigi in Aquileia am Ufer des Flusses Natissa ticken die Uhren anders. In den Werfthallen sind Taktzeiten ein Fremdwort, die Arbeiter sind Handwerker, deren Tätigkeit sich nicht auf monotone Handgriffe beschränkt. Sie fertigen ein Werkstück bis es ihren Ansprüchen genügt, egal ob es sich um Möbel oder ein Niroteil handelt.
Der Spirit der Werft stammt noch aus jener Zeit, als fast ausschließlich Custom-made-Yachten gebaut wurden. Viele Mitarbeiter sind seit Jahrzehnten im Betrieb und betrachten den Bootsbau als Handwerkskunst. Und so arbeiten sie auch.
1974 wurde Serigi von drei Freunden gegründet; der Name setzt sich aus den Anfangsbuchstaben der Vornamen (Sergio, Rinaldo, Gigi) zusammen. Mitte der Neunziger etablierte sich die Werft mit Custom- und Semi-Custom-Yachten in der Oberliga. 2002 wurde expandiert. Da man pro Jahr allerdings nur zwei bis drei Großprojekte verwirklichen konnte und vorhandene Ressourcen zu wenig genutzt wurden, entschloss man sich zusätzlich zum Bau einer Serienyacht-Linie.
Rinaldo Puntin, der zu diesem Zeitpunkt gemeinsam mit seinem Sohn die Geschicke der Werft leitete, erhielt in dieser Phase Unterstützung von einem Schweizer Unternehmer, der damals eine Solaris 72 besaß. Mittlerweile ist der Schweizer „Solaristi“ einer von fünf Eigentümern der Werft, Puntin hat seinen wohlverdienten Ruhestand angetreten und die Palette der Serienyachten wurde soeben durch die Solaris One 37 ergänzt. Damit umfasst die One-Linie derzeit vier Modelle (One 37, 44, 48 und 60), eine One 54 ist in Planung.
Das Eigentümer-Konsortium, dem unter anderen der frühere Chef von Cantiere del Pardo angehört, hat vor kurzem in Forli eine zweite Werft gekauft, wo soeben mit dem Bau der 37 begonnen wurde. Die Einkaufstour der neuen Serigi-Eigner ist damit aber nicht abgeschlossen, eine weitere – höchst spektakuläre – Übernahme steht vor dem Abschluss.
Den kompletten Artikel finden Sie in Ausgabe 10/2011.