Commuter 22
Ein Motorboot-Konzept aus alter Zeit feiert seine Wiederauferstehung
Ein Auto auf dem Wasser schwebte Horace und John Dodge vor, als sie 1924 begannen Motorboote zu bauen. Die beiden Autopioniere revolutionierten mit ihrem Watercar den damaligen Bootsbau, indem sie die Produktionstechnik aus der Automobilindustrie übernahmen. Das Watercar sollte ein Boot für jedermann sein, geeignet für Ausflüge, Picknicks, Transporte sowie Spritztouren bei Sonnenschein und Mondlicht.
Fast 90 Jahre später erlebt das Dodge Watercar eine Art Wiederauferstehung. Der Kärntner Berufsskipper Odo Weiss entwarf das Elektroboot Commuter 22, das sich stark an den amerikanischen Motorbooten der Golden Era und da vor allem am Dodge Watercar orientiert. Gebaut wird das E-Boot von der slowenischen Werft Ocean tec.
Während die Urväter der Commuter 22 bei der Produktion ihres Wasserautos Anleihen an der Automobilindustrie nahmen, orientierte sich die slowenische Werft im Racingbereich. Der Rumpf wird aus Kohlefaser im Infusionsverfahren in Sandwich gefertigt und ist daher besonders leicht und widerstandsfähig. Das Runabout wiegt nur 630 kg, wovon die Hälfte auf Batterie und Motor entfällt.
Das Knowhow besitzt man, denn Ocean tec – vor sieben Jahren vom ehemaligen Kampfpiloten und Ex-Elan-Projektmanager Gaber Bergant gegründet – ist eigentlich auf Class 40-Segelyachten spezialisiert. Die Commuter 22 ist das erste Motorboot, das die Werft baut.
Kurvenschmeichler
Durch das geringe Gewicht und die schmale Wasserlinie wirkt das E-Boot beim Einsteigen ein bisschen kippelig. Bei niedrigen Geschwindigkeiten neigt es dazu, sich in Kurven leicht nach außen zu neigen. Bei schneller Fahrt wirkt das Boot jedoch sehr stabil und legt sich geschmeidig in die Kurven – rasant und eng gefahrene werden allerdings von hör- und spürbaren Vibrationen begleitet. Die Propellerabstimmung ist laut Hersteller noch nicht abgeschlossen.
Den kompletten Artikel finden Sie in Ausgabe 01/2013