Porta-Bote 12

Innovatives, praktikables Faltboot im Test vor Sardinien

Das Silicon Valley an der Südspitze der San Francisco Bay ist nicht nur Nabel der High-Tech- und IT-Industrie des Planeten, sondern auch Standort des weltweit größten Faltboot-Herstellers. Seit 1969 wurden bei Porta-Bote über 100.000 Faltboote gebaut, wobei der wahre Run erst Mitte der 1990er-Jahre startete, als zur aktuell gültigen Bootsform mit Spiegelheck gefunden wurde. Nach fast zwanzig Jahren unveränderter Bauzeit erfuhr der Klassiker heuer eine technische Neuerung. Der Spiegel ist nicht mehr separat und gesteckt, sondern im Bootskörper integriert und klappt beim Auseinanderfalten der Rumpfteile selbständig auf.
Schnuppert das Faltboot aus Kalifornien gerade mal kein offenes Wasser, klappt bzw. faltet es sich zur flachen Flunder zusammen. In diesem Aggregatszustand lässt es sich problemlos auf dem Autodach transportieren sowie platzsparend in Garage oder Keller verstauen oder kann als Dekoration an der Wohnzimmerwand dienen. Ein paar gezielte Handgriffe reichen sowohl zum Auseinander- als auch Zusammenklappen sowie zum Einsetzen bzw. Entfernen der Sitzbänke, wobei Letztere den Rumpf stabilisieren. Den Aufbau schafft eine Person innerhalb weniger Minuten, zu zweit geht’s natürlich noch schneller. Die benötigte Zeit hängt auch davon ab, ob das Porta-Bote als Ruderboot (sozusagen das Basismodul), Motorboot oder Segelboot (Lateiner-Rigg als Extra) fix und fertig fahrbereit dastehen soll. In jedem Fall lassen die Leichtfüßigkeit und das schelmische Lachen, mit dem einem dieses Konzept entgegenspringt, vergessen, warum es so mühsam schien ein eigenes Boot zu besitzen …
So smart das kalifornische Faltboot sein mag, der Name „Porta-Bote“ hat zwischen Neusiedl und Hamburg serienmäßig ein Fragezeichen eingebaut und weist obendrein eine zwingende Verwechslungsgefahr mit der allseits bekannten und beliebten mobilen Toilette auf. Ursprünglich hätte es Porta-Boat heißen sollen, jedoch verwehrte das US-Markenregister die Eintragung, und so entschied man sich schlussendlich für das im Englischen phonetisch idente Porta-Bote.
Dass der Bekanntheitsgrad der kalifornischen Faltboote hierzulande gleich null ist, liegt jedoch nicht am Namen. Sondern eher daran, dass der Deutschland-Vertrieb von Porta-Bote, in dessen Zuständigkeit auch Österreich fällt, nur geringfügig in unsere Richtung ausstrahlt. „Den österreichischen Markt intensiver zu bearbeiten, wäre jedenfalls unser Ziel, und weil sich das nicht von Deutschland aus machen lässt, suchen wir eine Gebietsvertretung“, meint dazu Andreas Kalkuhl, der in Solingen beheimatete Porta-Bote-Importeur, der sich des brach liegenden Potenzials durchaus bewusst ist.
Uns führte eine Entdeckungsreise in den Weiten des Webs auf die Spur von Porta-Bote. Wir suchten nach dem perfekten Funboat für den geplanten Familienurlaub samt Kind und Hund auf Sardinien – und wurden in der schmalen Nische zwischen Schlauch- und Festrumpfboot fündig.

Alleskönner
Rasch gewannen wir Land Richtung Süden, ließen uns bei Livorno an die Küste spülen, nahmen die Fähre nach Sardinien und ankerten unseren Camping-Bus schließlich im Nordosten der Insel, in der Bucht von Porto Pozzo. Das Porta-Bote 12 sollte von einer bunt gemischten Crew aus kleinen und großen Kapitänen befehligt werden. Und die hatten es eilig. Also runter vom Autodach und rein ins Wasser –minimal verzögert von den paar Handgriffen, die es für den Aufbau brauchte. Zuerst klappten wir den Bootskörper mittig auf, danach die seitlichen Bordwände. Damit stand der Rumpf wie ein Bogen unter Spannung. Um die Rumpfflächen in dieser Form zu halten, wurden der Spiegel aufgeklappt und die drei Sitzbänke eingesetzt. Mit etwas Übung ließ sich das Porta-Bote in weniger als drei Minuten aufbauen, und das von nur einer Person.
Gut so, denn schleunigst wollte zu neuen Ufern aufgebrochen, von Bucht zu Bucht gehüpft und die Piratenflagge gehisst werden.

Den ganzen Artikel finden Sie in YR 02/2014

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