Hanse 415
Werte im Wandel. Mit Must-have-Details punktgenau Richtung Zielgruppe
Michael Schmidt, Exzentriker, Querdenker und kreativer Geist, hat Hanse Yachts innerhalb weniger Jahre aus dem Nichts zu einer der größten Werften der Welt gemacht hat. Nun schippert er mit seiner privaten Holzyacht die afrikanische Küste entlang und genießt den Ruhestand, während seine Langzeit-Weggefährten aus gemeinsamen Segeltagen, Karl „Kalle“ Dehler und Jörn „Edde“ Bock, mit ausgewählten Journalisten die zweite neue Yacht der „Nach-Schmidt-Ära“ vor Palma de Mallorca testeten.
Der Abgang jenes Mannes, der aussieht wie ein Lagerist (© Financial Times Deutschland), sich nie um Konventionen scherte und lieber segeln ging, statt etwa dem Börsengang seiner Firma beizuwohnen, hat zweifellos Auswirkungen. Schmidt bereicherte mit seinen Ideen die zur HanseGroup gehörenden Werften Hanse, Dehler, Moody und Fjord. Sein Input wurde auch von der Konkurrenz interessiert beäugt, die aus gutem Grund auf Neuerscheinungen aus dem Hause Schmidt so gespannt wartete wie Kindergartenkinder auf den Inhalt eines Überraschungs-Eis.
So wertvoll Schmidt für die Hanse Group war, im täglichen, auf größtmögliche Rationalisierung ausgerichteten Arbeitsalltag hielt sein exzentrischer Führungsstil und sein sprunghafter Charakter die Mitarbeiter auf Trab. Das Ausscheiden des rastlosen Ideenlieferanten ist ein großer Verlust, verschafft der Produktion aber auch mehr Luft um diverse Abläufe zu rationalisieren. Und damit Dinge zu tun, die bislang vielleicht zu kurz gekommen sind.
Auf der Höhe der Zeit
Der radikale Wandel im Yachtbau brachte alle Werften unter Zugzwang. Nie zuvor war der Unterschied zwischen älteren und neuen Yachten so groß und für Käufer derartig spürbar. Mitverantwortlich dafür ist die Krise: Im Ringen um Stückzahlen wird jede Möglichkeit ausgeschöpft, neue Modelle in allen Belangen den Erfordernissen des Marktes anzupassen. Im diesem Streben ist kein Platz für persönliche Eitelkeiten, denn Fehlentwicklungen werden von Käufern unweigerlich bestraft. Klingt brutal, ist es auch.
Den kompletten Artikel finden Sie in Ausgabe 4/2012.