Gab es vor Helgoland einen Sieger?
Nachdem wir über Cuxhaven Brunsbüttel mit Schleusung in und aus dem Nordostseekanal und von der Großschiffahrt begleitet wieder in Hamburg zurück sind ist es Zeit das Seegefecht vor 150 Jahren und dessen Auswirkungen zu durchleuchten. Georg Pawlik schreibt in seinem 2000 veröffentlichten Buch Tegetthoff und das Seegefecht vor Helgoland:
Das Seegefecht, in dem Tegetthoff den Deutschen gegen die Dänen zu Hilfe kam, war von geringem strategischen Nutzen. Die österreichischen Fregatten Radetzky und
Schwarzenberg führten mit der dänischen Korvette Heimdal und den Fregatten Niels Juel und Jylland (Jütland) „fünf Minuten“ vor dem Inkrafttreten des provisorischen Waffenstillstands ein erbittertes Gefecht. Wären sich die beiden Flottenabteilungen ca. 72 Stunden später begegnet, dann hätten 69 junge Menschen ihr Leben nicht verloren und viele Marineangehörige, auf beiden Seiten, nicht an schrecklichen Verstümmelungen zuleiden gehabt.
Vor Helgoland gab es keinen Sieger sondern eigentlich nur Verlierer, denn die damaligen Waffenbrüder Preußen und Österreich standen sich bereits 2 Jahre später 1866 in Königgrätz selbst als erbitterte Feinde gegenüber. Anlass war das damals im deutsch dänischen Krieg gemeinsam gewonnene und verwaltete Schleswig - Holstein.
Die Österreicher verloren dort und bluteten somit zwei mal sinnlos. Alleine Tegetthoff wurde nach Helgoland zum Contreadmiral befördert.