50 Jahre Yachten Meltl

Die Leitung des erfolgreichen Unternehmens wurde heuer in junge Hände übergeben. Judith Duller-Mayrhofer sprach mit beiden Generationen und durfte zwei starke Frauen kennenlernen

50 Jahre Yachten Meltl

Am Vorbild der Dorothea Meltl kannst du als Tochter wachsen oder zerbrechen. Gemeinsam mit ihrem Mann Josef schuf die aus Dortmund stammende Powerfrau ein höchst erfolgreiches Firmenkonglomerat, zieht dort bis heute im Hintergrund so manchen Faden, bringt ihre Ideen und noch mehr Herzblut in die diversen Geschäfte ein. Den Grundstein für das heutige Imperium, das unter anderem in Immobilien, Landwirtschaft und erneuerbare Energie investiert, legte das Selfmade-Ehepaar mit dem Handelsunternehmen Yachten Meltl (siehe auch Kasten auf Seite ??). Nach dem Tod von Josef Meltl im Jänner 2018 und der Pensionierung des langjährigen Prokuristen und Geschäftsführers Paul Huber wurde dort mit Jahresbeginn ein Generationswechsel vollzogen: Die operativen Tätigkeiten gingen an die verdienten Mitarbeiter Mike Klemm und Florian Schäfer über, die strategischen Aufgaben und Führungsagenden liegen nun in den Händen von Tochter Manuela Meltl. Die 33-Jährige, die in Paris sowie Barcelona Wirtschaft studiert und in London in der Finanzbranche gearbeitet hat, kam 2013 nach Deutschland zurück und übernahm die Verantwortung für Yachten Meltl in einer denkbar schwierigen Phase. Die Insolvenz der Werft Bavaria, deren Yachten seit Jahrzehnten exklusiv und als deren größter Händler vertrieben wurden, hinterließ eine schmerzhafte Lücke. „Der Kunde wollte kaufen, aber wir konnten nicht verkaufen“, bringt es Dorothea Meltl auf den Punkt. Die Familie habe in dieser Zeit unterschiedliche Optionen aus kaufmännischer Sicht diskutiert, auch ein Verkauf stand im Raum. „Doch die emotionale Verbundenheit mit der Firma war zu groß“, erinnert sich Dorothea Meltl, „wenn wir aufgegeben hätten, hätte sich mein Mann im Grab umgedreht.“ Im Sommer 2018 wurde daher endgültig beschlossen, dass es trotz aller Widrigkeiten weitergehen soll; neben der persönlichen Affinität spielten laut Meltl auch die Verantwortung für die Mitarbeiter sowie für die Region eine wichtige Rolle bei der Entscheidungsfindung.

Ob es mit Bavaria eine Perspektive geben würde, war zu diesem Zeitpunkt aber nicht absehbar, also nahm man im Herbst 2018 mit Dufour eine neue Marke ins Portfolio auf und eröffnete sich damit ein spannendes neues Spielfeld. Da Bavaria bekanntlich von einem Investitionsfond übernommen wurde und dieser den Fortbestand der Werft sicherte, kann Yachten Meltl nun drei Marken anbieten (Nautitech hat man seit 2015 im Portfolio) und ist damit im Jahr seines 50-jährigen Bestehens beruhigend breit aufgestellt.

Klares Bekenntnis

Was bleibt ist die Konzentration auf alte Stärken. „Rabattschleuderei und ein ruinöser Preiskampf sind nicht unsere Sache“, sind sich Dorothea und Manuela Meltl einig, „wir glauben nicht an das Geiz-ist-geil-Konzept, sondern setzen vielmehr auf Service und haben in diesem Bereich auch einen weiteren Mitarbeiter eingestellt.“ Man könne ein dichtes Netz an Stützpunkten in der gesamten Adria sowie ein verlässliches Ersatzteil-Management bieten. „Die Kunden werden gut bedient, wissen das sehr zu schätzen und bleiben deshalb bei uns“, so Manuela Meltl. Mutter Dorothea, die auf über 40 Jahre Erfahrung in der Branche zurückblicken kann, betont, dass das Prinzip der Fairness auch für den Umgang mit den Mitbewerbern gälte.

Das gesamte Firmenporträt lesen Sie in der Yachtrevue 7/2019, am Kiosk ab 5. Juli!

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