Lebe deinen Traum

Für immer mehr Segler führt der Weg zur eigenen Yacht über das System Kauf-Charter. Welche Motive und Erfahrungen haben die Investoren?

Lebe deinen Traum

Der Traum vom eigenen Schiff scheitert üblicherweise am finanziellen und/oder zeitlichen Aufwand. "Wir segeln sehr gerne und viel, haben aber als Berufstätige zu wenig Zeit, um uns das ganze Jahr über um ein Boot zu kümmern", schildert etwa Ursula Berger das typische Dilemma. Trotzdem besitzen die Oberösterreicherin und ihr Lebensgefährte Walter Schaffhauser mittlerweile zwei Yachten in Kroatien. Möglich wurde dies durch die Teilnahme an einem Kauf-Charter-Programm von Pitter Yachtcharter.

Unter Kauf-Charter versteht man eine Investitionsform, bei der jemand ein Schiff kauft und dieses einer Charterfirma zur Vermietung überlässt. Die meisten Modelle sehen vor, dass diese Schiffe von der jeweiligen Charterfirma auch betreut, gewartet und im Schadensfall repariert werden. Nach Ablauf einer bestimmten Frist geht die Yacht in den Besitz des Investors über. Beliebt ist die Kombination mit einer Fremdfinanzierung in Form von Kredit oder Leasing, wobei man mit den Chartereinnahmen die Zinsen bedient.

Die Selbstständige Brigitte Sperl kann ihre Zeit flexibel gestalten, ihre finanziellen Mittel sind aber begrenzt. „Wir haben schon lange mit dem Gedanken an ein eigenes Schiff gespielt und uns ursprünglich für eine Oceanis 35.1 interessiert“, erzählt Sperl, „nach einem Messebesuch fiel die Wahl dann allerdings auf die 38.1, aber das war finanziell eine Nummer zu groß.“ Dank Kauf-Charter-Investment bei Masteryachting ging es letztlich sogar noch größer und Sperl erwarb eine Oceanis 41.1.
Den Traum vom eigenen Boot hat sich Frank Wiethüchter bereits erfüllt. Allerdings liegt sein Schiff an der Ostsee und kann witterungsbedingt bestenfalls ein halbes Jahr lang genutzt werden. „Ich wollte nicht nur im Sommer segeln und auch mal andere Reviere kennenlernen“, beschreibt Wiethüchter die Ausgangslage. Seine Wahl fiel daher auf das Yacht Investment Programm von Navigare Yachting. Die schwedische Charterfirma hat nicht nur eigene Stützpunkte in Europa, der Karibik und Asien, sondern bietet auf über 50 Partnerbasen kostenfreie Chartermöglichkeiten für Investoren auf der ganzen Welt. Der Hamburger hat so bereits in seiner ersten Saison mehrmals die British Virgin Islands, wo sein Lagoon 450F stationiert ist, sowie Kroatien bereist und bricht im Dezember zu einem Törn nach Australien auf. Das Navigare Holiday Programm hat darüber hinaus auch Chalets in den Alpen oder Villen in der Toskana im Angebot. „Das Segeln in anderen Revieren stand bei unserer Entscheidung im Vordergrund, aber die Option Landurlaub hatte auch Einfluss“, sagt Wiethüchter.

Für Heike und Jürgen war die internationale Ausrichtung ihrer Charterfirma ebenfalls sehr wichtig. „Wir können nicht nur die Flotte von Moorings, sondern auch von Sunsail nutzen und haben so noch viel mehr Möglichkeiten, weltweit zu urlauben“, erklärt Jürgen. Bei dem Investment hatte das Hamburger Ehepaar auch ein vage geplantes Sabbatjahr im Hinterkopf, daher kam nur ein Katamaran mit Eignerkajüte in Frage. Ihre Wahl fiel auf einen in der Karibik stationieren Moorings 4000. „Das hat den Vorteil, dass wir unser Sabbatjahr nicht von Europa aus starten müssen, sondern auf der anderen Seite des Großen Teichs beginnen können“, sagt Jürgen.

Neben den ganz persönlichen Motiven, in eine Kauf-Charter-Yacht zu investieren, wird stets die Rund-um-die-Uhr-Betreuung durch die Charterfirma als einer der Hauptvorteile genannt. „Wenn wir aufs Boot kommen, müssen wir nicht erst putzen, herrichten und schauen, ob alles in Ordnung ist. Das ist alles schon erledigt. Außerdem wird das Schiff regelmäßig bewegt und nicht durchs Herumstehen kaputt“, erzählt Berger.

Eigentumsverhältnisse

Bei der Auswahl des Schiffes muss man die eigenen Vorlieben allerdings manchmal hintanstellen. Im Fokus steht die bestmögliche Auslastung und damit die Eignung für den Chartermarkt, in dem momentan vor allem größere Yachten um die 50 Fuß und Katamarane stark nachgefragt werden. „Mit einem Schiff, das einer Einheitsklasse angehört, ist über lange Jahre sichergestellt, dass es von April bis Oktober ausgelastet ist“, begründet Regattaseglerin Berger ihre Wahl, in eine Bavaria Cruiser 45 zu investieren.

Die gesamte Story lesen Sie in der Yachtrevue 12/2019, am Kiosk ab 4. Dezember!

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