Könner auf dem Kanu

Das Hawaiki Nui ist ein dreitägiger Marathon, der in Französisch Polynesien Kultstatus hat. Weltumsegler Florian Zeh war im Herbst 2016 auf seiner Yacht Esperanza vor Ort und ließ sich von der Begeisterung anstecken

Könner auf dem Kanu

Was das Hahnenkammrennen in Kitzbühel für die Österreicher ist das Hawaiki Nui für die Polynesier – das größte, wichtigste und tollste Sportevent des Jahres. Das ganze Land fiebert auf dieses Ereignis hin, die Medien beleuchtet jede nur denkbare Perspektive und der Sieger erlangt lebenslangen Ruhm.

Das Hawaiki Nui ist eine Regatta mit Auslegerkanus, die jedes Jahr stattfindet, drei Tage lang dauert und die Teilnehmer in den Gesellschaftsinseln über insgesamt 128 Kilometer von Huahine über Raiatea und Taha’a nach Bora Bora führt. Jedes Boot – hier Va’a genannt – wird von sechs Personen gepaddelt, ein Team besteht aus maximal 15 Personen, die Athleten dürfen zwischen den Tagesetappen tauschen. Während einer Etappe ist ein Wechsel nicht zulässig.

Das Rennen beginnt immer mittwochs, doch schon am Wochenende davor herrscht in Fare auf Huahine, dem Startplatz, Volksfeststimmung. Der ganze Ort ist mit bunten, exotischen Blumen und kunstvoll geflochtenen Palmblätter geschmückt, an jeder Ecke gibt es Buden, wo man Essen, Zubehör oder Kleidung im Hawaiki-Nui-Look kaufen kann. Ein hochwertiges Va’a-Paddel kostet mehrere hundert Euro. Es wird individuell auf den jeweiligen Athleten zugeschnitten, Kohlefaser und Leichtbauweise sind Standard. Das Wettkampfgewicht eines Rennkanus ist vorgeschrieben, es muss 150 kg schwer sein. Ist es leichter, werden Gewichtplatten im Rumpf befestigt, bringt es nicht einmal 120 kg auf die Waage, wird es für das Rennen nicht zugelassen. Zu groß ist die Gefahr, dass es den Belastungen am offenen Pazifik nicht gewachsen ist.

Gutes Paddeln allein reicht aber nicht um erfolgreich zu sein. Mindestens genauso wichtig ist es, die Wellen perfekt zu surfen, sich die Kräfte gut einzuteilen und eine kluge Mannschaftstaktik zu wählen – alles zusammen eine Wissenschaft für sich.

Am Dienstag steigt das Begrüßungsfest für die Teilnehmer. Die Va’as werden gesegnet, der Präsident von Französisch Polynesien, Edouard Fritsch, hält eine Rede, anschließend gibt es ein traditionelles polynesisches Buffet.

Den gesamten Bericht über dieses außergewöhnliche Sport-Event lesen Sie in der Yachtrevue 6/2017, am Kiosk ab 2. Juni!

Weitere Artikel aus diesem Ressort

Ressort News

Positive Bilanz der boot 2024

Wassersportbranche berichtet von guten Verkäufen, Gesprächen und vielen neuen internationalen Kundenkontakten

Ressort News
Revitalisierung. Wo gehobelt wird, dort entsteht oft Neues. So auch bei Boote Schmalzl in Velden. Im Familienbetrieb am Wörthersee werden nautische Fundstücke wiedererweckt

Wachgeküsste Schönheit

Kunst der Restaurierung. In Velden am Wörthersee wird alten Booten neues Leben eingehaucht. Tradition und ...

Ressort News
PDF-Download

Wie es kam, dass in unserem Garten ein ...

Erinnerungen. Über einen Seemannsvater, Bugholz in der Badewanne, rotbraune Segel zwischen Bäumen und eine ...

Ressort News

Gelungenes Comeback der boot Düsseldorf

Mehr als 1.500 Aussteller trafen fast 237.000 Besucher aus über 100 Ländern in 16 Messehallen

Ressort News

Zuwachs bei den FVG Marinas

Das Netzwerk unabhängiger Marinas in Friaul-Julisch Venetien umfasst bereits 21 Mitglieder und ist auf den ...

Ressort News
PDF-Download

Vollendete Tatsachen

Die zweite Hälfte seiner Afrika-Umrundung führte den Oberösterreicher Michael Puttinger zur gefährlichsten ...