Aus für Roland Jourdain
Roland Jourdain muss nach 84 Tagen auf See die Vendée Globe abbrechen
Man hat es geahnt: Ohne Kiel ließe es sich schlecht über die Biskaya segeln. Dieser Erkenntnis musste sich auch Roland Jourdain beugen, der seit Mitte Dezember hinter Vendée-Sieger Michel Desjoyeaux an zweiter Stelle gelegen war. Nachdem ihm vergangenen Donnerstag die Kielbombe abhanden gekommen war (vermutlich die späte Folge eines Zusammenstoßes mit einem Wal), segelte er wie auf rohen Eiern Richtung Azoren – mit der Gefahr einer Kenterung als ständige Begleitung. Zunächst wollte er den Schaden auf den Azoren genau inspizieren und erst dann eine Entscheidung treffen, doch nun gab er seine Entscheidung bereits jetzt, 50 Meilen vor Sao Miguel, bekannt: Er hört auf. „Ich will meinen Schutzengel nicht überstrapazieren“, meinte Jourdain, dem von der Tatsache, dass er nicht unmittelbar nach dem Kielverlust gekentert war, stets wie von einem Wunder gesprochen hatte, „die Wettervorhersage für die kommenden Tage verspricht 50 Knoten Wind und 10 Meter hohe Wellen. Es wäre absolut unvernünftig, weiterzumachen. Eine bittere Pille, die ich zu schlucken habe, aber noch bitterer wäre es, wenn ich 24 Stunden, nachdem ich einen sicheren Hafen passiert habe, kentere und meine Yacht aufgeben muss.“ Auch wieder wahr.
Jourdain ist Nummer 19 in der Liste der Aufgaben, damit rutscht Norbert Sedlacek auf Rang elf. Hau rein – die Top Ten sind in Reichweite …
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