Volvo Ocean Race, Inport-Race Portsmouth
Geburtstagsgeschenk für Mike Sanderson beim Inport-Race vor Portsmouth
Eiskalt war’s, geregnet hat’s und der Wind fauchte in bösen Böen über die See – das hat man davon, wenn man live dabei ist beim Inport-Race der VOR-Flotte vor Portsmouth, aber es war den Schnupfen wert. Spannend schon die erste Kreuz: Paul Cayard und Dauerschlusslicht Brunel wählten die linke Seite, der Rest, angeführt von ABN Amro One, probierte es über Rechts. Wer wird die Nase vorne haben? An der Luvtonne wussten wir mehr – Bravo Pauli! An Bord der Piraten-Begleitschiffe, fünf waren es an der Zahl, tönten die Hupen, alle winkten und jubelten. Nach einer Runde war Pirates of the Caribbean immer noch fast eine Minute voran – Zeit für einen netten Lunch an Bord der gepflegten Sunseeker 53. Doch auf der zweiten Vorwind blieb einem der Bissen im Hals stecken: Piraten-Spi nach Halse bei einer 35-Knoten-Böe zerfetzt, ABN Amro One auf der Überholspur. Da half kein Jammern und Klagen, es blieb dabei, ABN Amro One holte sich wieder einmal den Sieg. Paul Cayard rettete was zu retten war, nämlich den zweiten Platz und sicherte damit auch Platz zwei im Gesamtresultat ab. Mit seinem Spi-Schaden stand er übrigens nicht alleine da, auch bei Ericsson zerriss das Teil auf spektakuläre Weise.
Im Hafen von Portmouth dann großes Trara beim Einlaufen der Schiffe. Jedes wurde mit Musik und Applaus begrüßt, der Platzsprecher fütterte das Publikum mit allerlei Info – genau so gehört sich das. Als ABN Amro One die Leinen festmachte, stimmten die Anwesenden ein Ständchen an: „Happy birthday to you!“ Skipper Mike Sanderson feierte nämlich just an diesem Tag seinen 35. Geburtstag. Gerührt hörte er den vielstimmigen Chor und sprach in die Mikrofone der wartenden Jounalisten: „Meine Jungs haben mir das schönste Geschenk gemacht, dieser Sieg gehört nicht der Bootsgeschwindigkeit sondern der fantastischen Mannschaftsleistung. Wir sind auch bei 35 Knoten gehalst, und unser Spi ist noch ganz!“ Na hallo, das ging eindeutig Richtung Cayard. Der nahm’s gelassen und hielt Hof auf seiner Yacht, die von Typen mit Kameras, Mikrofonen und Schreibblöcken belagert wurde. Ein Mann mit Charisma, das muss man sagen.
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