Yachtrevue 4/2022
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Liebe Leserin, lieber Leser!
Das Kroatien-Spezial ist seit Jahren ein sehr beliebter Fixpunkt unserer April-Ausgabe, das Heft am Kiosk regelmäßig schnell vergriffen, Herzstück stets ein Revierbericht. Heuer stammt er von Verena Diehthelm, die mit einer First 24 den Archipel von Zadar besegelte und die ungewohnte Perspektive rasch lieben lernte. Karl-Heinz Beständig, Autor des Standardwerks „888 Häfen und Ankerplätze“, informiert über alle nautisch relevanten Neuerungen zwischen Rovinj und Dubrovnik, Gastro-Kenner und Autor der Serie „Momentas – exploring memorable places“ stellt fünfzehn Konobas vor, die einen Besuch wert sind. Aktuelles aus der Charterszene und von den Marinas (inklusive Preisvergleich aller kroatischen Anlagen) runden das 32 Seiten umfassende und auf Seite 36 beginnende Kompendium ab.
In diesem Zusammenhang noch zwei Anmerkungen: Die Verhandlungen über Kroatiens Beitritt zum Schengenraum sind derzeit ins Stocken geraten, mit Kontrollen und stundenlangen Wartezeiten an den Grenzen zu Slowenien ist daher weiterhin zu rechnen. Und auf ein Last-Minute-Schnäppchen braucht man in diesem Revier nicht zu hoffen: Bereits jetzt sind die Yachten bis in den Oktober hinein stark gebucht.
Während in Kroatien für die kommende Saison also alles auf Schiene ist, blickt man in Ostösterreich mit großer Sorge auf den niedrigsten Wasserstand des Neusiedler Sees seit 1965. Das Auf und Ab des Pegels ist bei einem Steppensee Teil der Normalität und in der jüngeren Vergangenheit hat es immer wieder extrem trockene Phasen (etwa 1989 oder 2003), aber auch Hochwasserjahre gegeben, derzeit scheint die Situation aber besonders bedrohlich zu sein. Judith Duller-Mayrhofer hat in einer ausführlichen Story („Trübe Aussichten“, ab Seite 14) zusammengetragen, welche Faktoren hier zusammenspielen – Klimawandel, wachsender Schilfgürtel, Feldbrunnen, aus den ungeregelt Grundwasser zur Bewässerung der Pflanzungen entnommen wird – und bei den Verantwortlichen nachgefragt, wie man ein Austrocknen des Sees verhindern will. Das grundsätzliche Bekenntnis dazu gibt es ja, ebenso Ideen und Ansätze, etwa die verstärkte Bewirtschaftung des Schilfgürtels oder ein gezieltes Schlamm-Management. Rasche Abhilfe darf man sich davon aber nicht versprechen. In noch weiterer Ferne ist die viel diskutierte Zuleitung von Fremdwasser gerückt, die auf ungarischer Seite beginnen und auf österreichischer Seite erst bewilligt werden müsste. Ich bin trotzdem Optimist und glaube daran, dass Maßnahmen in absehbarer Zeit umgesetzt und auch greifen werden. Kurzfristig bleibt uns allen jedoch nur die Hoffnung auf kräftige Regenfälle.
Herzlichst
Roland Duller