Zweifelhafte Rettungswesten
Deutscher Fachverband weist auf Modelle hin, die einen falschen Eindruck erwecken
Im Fachverband Seenot-Rettungsmittel (FSR) haben sich 15 führende deutsche Unternehmen - Hersteller und Importeure von Seenot-Rettungsmitteln – zusammengeschlossen. Ziel ist es, die Sicherheit auf dem Wasser zu verbessern. Im Rahmen der Aktivitäten zur Marktbeobachtung entdeckte der Verband, dass es mehrere Rettungswesten-Modelle gibt, die in Sachen „Leistungsfähigkeit“ einen falschen Eindruck erwecken. Diese Rettungswesten sind an einem Gurtsystem mit einem D-Ring ausgestattet. Das lässt beim ersten Blick ein Harness-System vermuten, das in Kombination mit einer Sorgleine, die oft auch als Lifeline bezeichnet wird, das Über-Bord-Fallen verhindert. Doch der Eindruck täuscht, da weitere unverzichtbare Eigenschaften eines Harness nicht vorhanden sind. Einige der als Rettungswesten zugelassenen Produkte besaßen beispielsweise nur einen Kunststoff-Steckverschluss, der nicht die nötige Festigkeit aufweist, die für eine Zulassung als Decksharness erforderlich ist. Im Belastungsfall kann der Verschluss beschädigt werden und so der Träger der Rettungsweste in Gefahr geraten.
Der FSR weist daher darauf hin, dass man zugelassene Westen mit Harness an der speziellen Kennzeichnung auf dem Gurtsystem nach EN 1095 beziehungsweste EN ISO 12401 erkennt. Bei Rettungswesten, die als Harness gekennzeichnet und mit zwei D-Ringen ausgestattet sind, muss der Karabiner der Lifeline stets durch beide Ringe geführt werden. Nur so wird die nötige Festigkeit für den Extremfall erreicht.
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