Winterschlaf
So macht man den Dieselmotor fit für den Winter. Tipps und Tricks für das Herbstservice vom Motor- und Technikexperten Leo Hugl
Bevor es in die Winterpause geht, lohnt es sich einige Stunden in Motor und Getriebe zu investieren. Ein gut gewarteter Motor minimiert nicht nur das Pannenrisiko, er läuft auch wirtschaftlicher. Das Einwintern des Borddiesels ist auch für den Laien gut selbst zu bewerkstelligen. Das Betriebshandbuch des Motors sollte dabei als Leitfaden dienen. Zur besseren Veranschaulichung haben wir die wichtigsten Arbeitsschritte an Hand des Übungsmotors von Leo Hugl dokumentiert, einem neun PS starken Volvo Penta 2000 mit nachgerüsteter Zweikreiskreiskühlung. Je nach Modell können sich natürlich Abweichungen zu der von uns vorgeschlagenen Praxis ergeben.
Komplizierte Tätigkeiten sollte man sowieso besser dem Vertragshändler überlassen, der neben den Fachkenntnissen auch über die nötigen Spezialwerkzeuge verfügt. „8, 10, 13, 17 und 19 sind gängige Schlüsselweiten. Bräuchte man einen anderen Schlüssel, sollte man besser die Finger davon lassen – das ist ein klares Indiz dafür, dass es sich um eine kompliziertere Angelegenheit handelt“, empfiehlt Leo Hugl.
Generell gilt für alle Arbeiten am Motor, dass immer Originalteile verwendet und Reste von Öl, Kühlmittel, Fettlöser und ähnlichem ordnungsgemäß entsorgt werden sollten.
TREIBSTOFFSYSTEM
Vor der Winterpause bis zum Rand voll tanken, damit sich im Tank kein Kondenswasser bilden kann. Falls der Kraftstoffstofffilter einen Wasserabscheider hat, Wasser aus dem Filtergehäuse entleeren. Alle Filtereinsätze wechseln und das Sieb reinigen. Kraftstoffadditive, die das Entstehen von Dieselpest verhindern sollen, der Tankfüllung zusetzen. Überwintert man in einem sehr kalten Revier, kann dem Diesel ein Mittel zugefügt werden, das den Treibstoff frostresistenter macht.
ÖLWECHSEL
Motoröl und Ölfilter sollten je nach Hersteller nach 50 bzw. 100 Betriebsstunden ersetzt werden, mindestens jedoch einmal im Jahr. Der beste Zeitpunkt dafür ist im Herbst, da Russ- und Schmutzpartikel während der langen Liegezeit zu Korrosion führen können.