Cap Camarat 8.5 WA
Gänselebersushi: Französisches Slow- plus japanisches Fastfood
Die Japaner kommen. Es sind 350 an der Zahl, gegliedert in acht Gruppen, domestiziert und dennoch wild. Aufgeregt brabbelnd, wenn sie schlaftrunken mit den Schlitzaugen blinzeln, dezent säuselnd beim Aufwärmtraining, sonor brüllend, wenn man den Gashebel wie ein Samuraischwert in die Horizontale kickt.
Der getestete 350-PS-Yamaha ist der stärkste serienmäßige Außenborder und einzige verfügbare Achtzylindermotor am Markt. Jeanneau empfiehlt ihn als Singlemotorisierung für das Cap Camarat 8.5 WA, Topmotorisierung wären 2 x 225 PS.
Leistung satt: Mit drei Personen an Bord knackt das Cap Camarat bei Flachwasser locker die 40-Knoten-Marke, gemütliches Cruisen findet bei 30 Knoten statt. Dabei bleibt das Boot in allen Lagen souverän, liegt fast schiffig am Wasser. Man spürt in dieser Größenklasse im Vergleich zu den kleineren Cap-Camarat-Modellen, dass man etwas unter dem Hintern hat.
Schnelle, weite Kurven machen Spaß, enge weniger, weil man dann kräftig am Volant kurbeln muss. Knappe drei Lenkradumdrehungen sind es je Richtung bis zum vollen Lenkeinschlag – darauf muss man auch beim Manövrieren im Hafen Rücksicht nehmen.
Langgezogener Schwell wird unspektakulär genommen, kürzere Wellen auch mal knackiger durchgereicht. Ernsthafte Rauwassertests konnten vor Cannes aber nicht gefahren werden. Aber das würde auch am Sinn dieses Bootstyps vorbeigehen: Das Boot ist weniger für wirklich rauhe Gefilde gedacht, sondern für das Mittelmeer.
Den kompletten Artikel finden Sie in Ausgabe 5/2011.