Weltcup Miami

Ab 26. Jänner wird wieder um Weltcup-Punkte gekämpft

Lara Vadlau und Jola Ogar gewannen die Nordamerikanische Meisterschaft und gehen als Favoritinnen in die Weltcup-Regatta vor Miami

Lara Vadlau und Jola Ogar gewannen die Nordamerikanische Meisterschaft und gehen als Favoritinnen in die Weltcup-Regatta vor Miami

Nach einer dreiwöchigen Segelpause sind Österreichs Olympia-Asse nach Florida übersiedelt und damit dort, wo die Musik spielt. Die Vorbereitungen auf den ISAF World Cup vor Miami laufen auf Hochtouren, im Vordergrund stehen Materialtests und Manövertraining, unter diesem Aspekt wurde auch die Nordamerikanische Meisterschaft (17.-19.1.) in Angriff genommen.

Die Testregatta, die von einem Großteil der Weltspitze als Aufwärmrunde für den bevorstehenden Weltcup-Einsatz genutzt wurde, verlief aus heimischer Sicht sehr ansprechend. Die Welt- und Europameisterinnen Lara Vadlau und Jolanta Ogar verbuchten 3 Wettfahrtsiege und entschieden die 470er-Damen Konkurrenz souverän für sich. Bei den 470er-Herren segelten David Bargehr und Lukas Mähr auf Rang 8, Matthias Schmid/Florian Reichstädter folgen mit einem Tagesersten unmittelbar dahinter. Thomas Zajac und Tanja Frank fahren ebenfalls einen Wettfahrtsieg ein und beenden die Nacra17-Konkurrenz auf Platz 9, Benjamin Bildstein und David Hussl werden bei den 49ern 12.

Die Weltcup-Regatta startet am 26. Jänner, gesegelt wird in der Biscayne Bay und damit in einem Revier, das den heimischen Seglern in durchaus guter Erinnerung ist. Nico Delle Karth und Niko Resch landeten vor der Skyline von Miami 2009 ihren ersten Weltcupsieg, im Vorjahr fuhr das OeSV-Olympiateam dank Thomas Zajac/Tanja Frank (2.) und Lara Vadlau/Jolanta Ogar (3.) zwei Podestplätze ein.

Nach dem Weltcup-Auftakt in Melbourne, wo von den Rio-Booten lediglich die 49er am Start waren, ist diesmal der gesamte OeSV-Olympiakader an der Linie, hinzu kommt die nächste Generation und ein Neueinsteiger – damit umfasst das heimische Aufgebot 9 Boote und 18 Aktive.

Für die 470er-Herren Stefan Scharnagl und Helmut Schulz ist es nach Hyeres 2014 der zweite Weltcup-Einsatz, die Salzburger haben im Vorjahr auch bei den Titelkämpfen internationale Luft geschnuppert und sollen sukzessive an die Weltspitze herangeführt werden. Gleiches gilt für Anna Luschan und Johanna Daum, die im vergangenen Herbst vom 420er in die olympische Skiff-Disziplin umgestiegen sind und vor Miami ihre Weltcup-Premiere feiern. Damit verfügt der OeSV in der 49erFX-Klasse über zwei junge Teams, Laura Schöfegger und Elsa Lovrek starten in ihre zweite Saison, die erste verlief durchaus vielsprechend.

Während bei den Junioren das Sammeln von Erfahrung im Vordergrund steht, peilen die heimischen Olympia-Teams abermals Weltcup-Podestplätze an. Dafür bedarf es die Teilnahme am Medal Race (Top10), das am 31. Jänner gesegelt wird.

848 Segler aus 63 Nationen haben genannt, in nahezu allen Olympia-Klassen setzen die Top10 der Weltrangliste ihre Segel.

Lara Vadlau:
„Die Nordamerikanische Meisterschaft war eine durchaus gelungene Generalprobe, wir haben uns nach der Pause auf Anhieb gut zu recht gefunden und blicken der Weltcupregatta mit großer Vorfreude entgegen. In den kommenden Tagen gilt es das Material weiter auf die Bedingungen einzustellen und zu optimieren, um sich ein Plus im Bootsspeed zu erarbeiten. Die Weltspitze ist geschlossen am Start, es ist alles da, was Rang und Namen hat. Wir wollen aufzeigen und ein kräftiges Wort mitreden, aber das wollen die anderen auch, damit wird es sicher interessant und spannend.“

Matthias Schmid:
„Wir haben die Materialentwicklung in der Vorsaison unterbrochen, da in Blickrichtung Rio 2016 Quoten und Top-Ergebnisse gefordert waren. Im vergangenen Oktober haben wir den Ball dann wieder aufgenommen, seitdem setzen wir uns wieder verstärkt mit der Abstimmung auseinander. Wir haben bei der Nordamerikanischen Meisterschaft verschiedene Einstellungen getestet und waren positiv überrascht. Auch beim Weltcup werden wir Kleinigkeiten probieren, aber natürlich wollen wir wieder mit guten Ergebnissen aufzeigen. Das ist ein schwieriger Mix, weil beim Testen der Schuss auch nach hinten gehen kann, aber wir sind guter Dinge und freuen uns auf die Herausforderung."

Thomas Zajac:
„Wir hatten eine konstant starke Saison, das spiegelt auch die Weltrangliste wieder, wo wir aktuell als Nummer zwei geführt werden. Was uns fehlt sind Ausreißer nach ganz vorne, wir wollen mehr Podiumsplätze einfahren und hinsichtlich Set up weiterkommen. Aktuell beschäftigt uns die Mastfrage, wir haben phasenweise leichte Speedprobleme und arbeiten deshalb seit geraumer Zeit an einer neuen Abstimmung."

Nordamerikanische Meisterschaft/17.-19. Jänner/Miami

470er Damen:
1. Lara Vadlau/Jolanta Ogar AUT (15)
2. Hannah Mills/Saskia Clark GBR (22)
3. Kondo Yoshida/Miho Yoshioka JPN (27)

470er Herren:
1. Mat Belcher/Will Ryan AUS (38)
8. David Bargehr/Lukas Mähr AUT (70)
9. Matthias Schmid/Florian Reichstädter AUT (79)

Nacra17:
1. Mandy Mulder/Coen de Koning NED (48)
9. Thomas Zajac/Tanja Frank AUT (114)

49er:
1. John Pink/Stuart Bithell GBR (48)
12. Benjamin Bildstein/David Hussl AUT (116)

49er FX:
1. Martine Grael/Kahena Kunze BRA (43)
14. Laura Schöfegger/Elsa Lovrek AUT (158)
29. Anna Luschan/Johanna Daum AUT (226)

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