Nuva M8

Andrés Cardénas, ehemals CEO von Bavaria Yachtbau, hat das bislang dritte Boot seiner jungen spanischen Werft ins Finale der Wahl für Europas Powerboot des Jahres gebracht

Nuva M8

Der Markt für Motorboote mit Außenbordmotoren brummt, daher bringen sich derzeit zahlreiche Hersteller mit Modellen für Einfach- oder Mehrfachmotorisierungen in Stellung. Das gilt auch für Nuva Yachts aus Spanien. Die Marke ist hierzulande weitgehend unbekannt, der Mann dahinter hingegen in der Branche eine fixe Größe. Sein Name: Andrés Cardénas. Der gebürtige Spanier war vor über einem Jahrzehnt Chef bei Rodman-Yachts und von 2009 bis 2010 CEO von Bavaria Yachtbau, ehe er in Port Ginesta eine kleine, aber feine Werft gründete. Cardénas startete mit einem innovativen Motorsegler. Er konnte mit einem 70-PS-Außenborder motorisiert werden, trug einen Karbonmast und das Cockpit ließ sich dank verschiebbarer Bordwände vergrößern. Ein wirklich kreatives Konzept, das die hochgesteckten Erwartungen aber nicht erfüllte. Also wechselte Cardénas ins reine Motorbootgenre und lancierte mit der Nuva M6 einen modernen, preiswerten Daycruiser mit Kajüte und Außenborder. 2018 folgte mit der Nuva M6 open ein auf dem selben Rumpf basierendes Sportboot mit Walkaround-Cockpit, von dem dank gutem Preis-Leistungsverhältnis und extravagantem Styling bislang 32 Einheiten verkauft wurden. Sowohl M6 als auch M6 open kosten ohne Motor knapp unter 23.000 Euro inklusive Steuer.

Neue Größe

Der Erfolg ermutigte Cardénas zum Bau der Nuva M8, die es prompt ins Finale der aktuellen Wahl zu Europas Motoryacht des Jahres schaffte. Ob es zum Sieg reicht, wird sich beim Auftakt der boot in Düsseldorf zeigen, wenn am 18. Jänner offiziell die Sieger bekannt gegeben werden. Aber wie auch immer die Wahl ausgeht – die M8 ist eine der interessantesten Neuerscheinungen. Das Konzept ähnelt jenem der M6 und setzt auf ein extrem tiefes V, hohen Freibord und steilen Bugsteven. Die aktuelle Version wird mit Kajüte angeboten, eine Open-Version wird aller Voraussicht nach demnächst folgen. Der hochbordige Rumpf, dessen Freibord im Vorschiffsbereich niedriger wird, hat ein originäres Design, dessen Eigenständigkeit durch das optische Zusammenspiel zwischen den Luken im Rumpf und dem Kajütaufbau verstärkt wird. Meisterstück des Designers ist die in die Kajüte integrierte Windschutzscheibe, die vollständig von einem Nirohaltegriff umsäumt wird. Funktionalität mit cooler Optik vereint, das sieht man gerne.

Beidseits der Motoren findet sich eine Art Badeplattform mit ausfahrbarer Badeleiter an Backbord. In der Praxis machen die beiden Stummel nicht nur beim Baden, sondern auch beim Fahren Sinn: Durch die Positionierung beidseits der Motoren lassen die Brackets die Nuva schnell angleiten und verhindern das Absinken des Rumpfes in langsam gefahrenen Kurven. Die Schwimmlage der Nuva bleibt also in allen Fahrsituationen sehr neutral.

Leben in frischer Luft

Das Leben unter freiem Himmel liegt den Spaniern im Blut, genauso wie die Siesta. In Anbetracht dessen verwundert die Cockpitgestaltung nicht. Achtern gibt es eine U-förmige Bank mit Rückenlehne und Cockpittisch. Diese Konfiguration lässt sich mit wenigen Handgriffen zu eine riesigen Liegewiese umbauen.

Den gesamten Fahrbericht lesen Sie in der Yachtrevue 1/2020, am Kiosk ab 2. Jänner!

Der komplette Bericht als PDF-Download:

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