Liebe Leserin, lieber Leser!

Olympia steht vor der Tür, die Seglerinnen und Segler gelten in der Öffentlichkeit als vielversprechende Kandidaten für Edelmetall. Keine leichte Position für unser Team. Der Grat zwischen Sieg und Niederlage ist schmal, die Konkurrenz stark und eine Medaille nie planbar. Wie die Fußball-EM und das Scheitern der österreichischen Mannschaft gezeigt haben, braucht es für den Erfolg bei einer Großveranstaltung nicht nur Können, Talent, Selbstbewusstsein und ein perfektes Umfeld, sondern auch Demut, Bescheidenheit, Fokussiertheit und Respekt vor dem Gegner. Wer auf dem Podest stehen will, muss zudem den öffentlichen und eigenen Erwartungsdruck in eine Balance bringen, die leistungssteigernd und nicht leistungshemmend wirkt. Funktionäre können auch in dieser Beziehung unterstützen, das bewies Wolfgang Mayrhofer, der Spitzensport-Referent des Österreichischen Segel-Verbands, bei der offiziellen Verabschiedung des Segelnationalteams im Bundesleistungszentrum Neusiedl mit seiner Botschaft: „Es gibt keinen Druck von unserer Seite“, sagte er, „denn ihr habt mit euren Erfolgen der letzten Jahre bereits alles bewiesen. Wenn es euch gelingt vor Rio eure Leistung abzurufen, könnt ihr euch nach den Spielen in den Spiegel schauen, ob mit oder ohne Medaille.“ Mayrhofer, selbst Silbermedaillengewinner im Finn, hat aber noch wesentlich mehr zu sagen, das beweist er in einem hoch interessanten Interview, das Judith Duller-Mayrhofer mit ihm geführt hat und Teil der ausführlichen Olympia-Vorschau ab Seite 32 ist.

Wir bleiben in Brasilien, wechseln aber von Rio in den Südwesten, an die Costa Verde. Verena Diethelm hat dort einen Katamaran gechartert und einen außergewöhnlichen Törn in ein weitgehend unberührtes Tropenparadies mit Regen- und Mangrovenwäldern unternommen. Fachlich fundiert macht sie mit ihrem stimmungsvollen Bericht Lust aufs Nachahmen und gibt zahlreiche Tipps für Erlebnisse abseits ausgetretener Trampelpfade zwischen Kroatien und Karibik. „Es grünt so grün“, ab Seite 24.

Als Serviceleistung versteht sich die Übersicht über die besten Wetter-Apps für beliebte Reviere der Österreicher. Verena Diethelm und Yachtrevue-Meteorologe Michael Burgstaller haben aus der Vielfalt des Angebots die Produkte mit Mehrwert für Skipper herausgepickt und jede einzelne App hinsichtlich ihrer Praxistauglichkeit getestet und bewertet. „Sag uns doch das Wetter an“, ab Seite 46. Und damit der nächste Törn auch kurzweilig wird, stöberte Leseratte Judith Duller-Mayrhofer nicht zuletzt durch Bücher mit nautischem Bezug und stellt eine kleine Auswahl an maritimer Sommer-Lektüre vor. „Zeit zum Lesen“, ab Seite 44.

Herzlichst

Roland Duller