Bodensee
Grenzenloser Genuss. Am Bodensee kommen alle auf ihre Kosten
Leicht zu fassen ist er nicht; er sprengt die Grenzen, im wörtlichen wie übertragenen Sinn. So groß, dass seine Wölbung das Münster von Konstanz verdeckt, wenn man von Bregenz nach Westen schaut, so ungezähmt, dass sein Wasserstand enorm schwankt und innerhalb von 24 Stunden um einen halben Meter steigen kann. So sauber, dass er fünf Millionen Menschen mit Trinkwasser versorgt, so schön, dass Gäste aus aller Herren Länder hier Urlaub machen möchten.
Drei Staaten teilen sich seine Ufer, zwei Namen sind für ihn geläufig. Auf Deutsch, Russisch oder Mandarin (!) nennt man ihn „Bodensee“, nach dem Ort Bodman, einer ehemaligen Münzstätte, die den Frankenkönigen als vorübergehender und den Alemannenherzogen als dauerhafter Stützpunkt diente. In anderen, vorwiegend romanischen Sprachen hält man sich statt dessen an das lateinische Lacus Constantinus, zurückzuführen auf das Konzil von Konstanz im 15. Jahrhundert. Aber wie auch immer er bezeichnet wird, mit einer Fläche von 536 Quadratkilometern ist er nach Platten- und Genfersee der drittgrößte See Mitteleuropas, ein Juwel im Herzen des Kontinents, das von seinen deutschen, Schweizer und österreichischen Anrainerinnen und Anrainern gleichermaßen geliebt wird.
Entstanden ist der Bodensee als Nebenprodukt der Alpen, ein Trog zwischen den sich aushebenden, mächtigen Gipfeln; die Form seiner Becken verdankt er jenem Gletscher, der sich in der Würm-Eiszeit aus dem Rheintal wand. Vor 14.000 Jahren war er etwa doppelt so groß und seine Ufer erstreckten sich bis hinauf nach Liechtenstein. Seither verlandet er – in weiteren 19.000 Jahren wird er, das sagen die Geografen zumindest voraus, durch Feinsand und Geröll zur Gänze aufgefüllt sein. Aber darüber wollen wir uns jetzt noch nicht den Kopf zerbrechen, schauen wir uns lieber an, wie er gegliedert wird: Der Obersee erstreckt sich zwischen Bregenz und Ludwigshafen, der dazu gehörende Überlinger See zeigt wie ein Finger nach Nordwesten, die Halbinsel Bodanrück mit ihren spektakulären Schluchten trennt ihn gen Südwesten vom stark segmentierten, deutlich kleineren Untersee.
Den kompletten Artikel finden Sie in Ausgabe 6/2012.