Juan Fernández Archipel

Lebendige Literatur. Im pazifischen Juan Fernández Archipel stießen die Seenomaden auf jene Insel, die dem realen Vorbild der Robinson-Crusoe-Figur vier Jahre lang einsame Heimat war. Text: Doris Renoldner, Fotos: Wolfgang Slanec

Gegen Mitternacht schiebt uns steifer Südostwind ums Ostkap der Insel MÁs a Tierra. Im Lee der Felsklippen werfen wir den Jockel an. Bei gleich bleibender Motordrehzahl reduziert sich die Geschwindigkeit plötzlich von fünf auf zwei Knoten. Unser Handscheinwerfer bringt Licht ins Dunkel: Nomad schleppt einen Langustenkorb im Kielwasser! Mit einem scharfem Messer gleitet Wolfgang ins nachtschwarze Meer und säbelt das Leinenknäuel vom Propeller; wenig später landen wir in der Cumberland-Bucht, dem Hauptankerplatz im Norden jener Insel, die 1966 in Isla Robinson Crusoe umbenannt wurde. Denn vor genau dreihundert Jahren ließ sich hier, im Juan FernÁndez Archipel, der schottische Seemann Alexander Selkirk nach heftigem Streit mit seinem Kapitän freiwillig aussetzen. Seine abenteuerlichen Erlebnisse inspirierten den englischen Schriftsteller Daniel Defoe zum Weltbestseller „Robinson Crusoe“. Der Juan FernÁndez Archipel liegt im Pazifischen Ozean gut 300 Seemeilen vor der chilenischen Küste auf der geographischen Breite von Santiago. 1574 vom spanischen Seefahrer Juan FernÁndez entdeckt, diente er Piraten und Freibeutern als Schlupfwinkel.

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