Norwegen

Extrem. Zwei Österreicher überwintern auf einer Stahlketsch in Norwegen

Die Stahlketsch La Belle Epoque im tiefsten norwegischen Winter

Claudia und Jürgen Kirchberger

Träge hebt sich die Morgensonne über die Berggipfel um ihr wundersames Farbenspiel auf den klaren Himmel zu zeichnen, während das Wasser des Fjords in der Kälte dampft und La Belle Epoque mit glitzernden Frostkristallen verziert.
Was für ein eigenartiger Anblick: Der Steg droht unter den gefrorenen Schollen zu sinken, die Fischerboote lehnen sich gefährlich über, doch das Wasser um uns ist offen, nur hin und wieder treiben einzelne Eisfelder vorbei. Sie müssen wohl von der Mündung des Flusses Altaelv kommen, der seit Wochen mit dickem Eis bedeckt ist. Hier hingegen wärmt der Norwegenstrom, ein Ausläufer des Golfstroms, das Wasser und schützt uns vor dem Einfrieren; selbst frostige dreißig Grad unter null können daran nichts ändern.
Vor einigen Wochen haben wir Hammerfest, die „nördlichste Stadt der Welt“*, hinter uns gelassen, sind dem rauen, aber schönen Altafjord weit ins Landesinnere gefolgt, um am Fuße Komsas, dem Hausberg der Stadt Alta, festzumachen. Mit jeder Seemeile, die wir dem Fjord entlang Richtung Inland zurücklegten, fielen die Temperaturen und das Segeln wurde mehr und mehr zur Herausforderung. Die Winden frieren ein, die Schoten werden steif wie Stangen, die Gischt friert in der Luft, überzieht das Vordeck mit Eis und sticht mit tausend Nadeln in das Gesicht. Aber schön, nein herrlich, ist es trotzdem hier. Die herbe Natur Nordnorwegens lässt uns den Atem anhalten und die Menschen empfangen uns mit einer Freundlichkeit, die von innen wärmt.
Die Norweger in Finnmark sind stolz auf ihr Land. Ein Land, das acht Monate im Jahr unter Eis und Schnee begraben ist, wo in den Sommernächten die Mitternachtssonne leuchtet und im Winter das Nordlicht mit grünen Schleiern über den Himmel tanzt. Sie laden uns ein dieses Land kennen zu lernen und zeigen uns, weshalb sie den Winter lieben. Wir begleiten sie zu Hundeschlittenrennen, sausen mit Langlaufskiern über zugefrorene Flüsse, wandern durch den Schnee auf Berge und durchstreifen per Schlitten einsame Täler.

Den kompletten Artikel finden Sie in Ausgabe 6/2012.

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