Geschenk der Götter

Auf einem 125-Fuß-Schoner von Sizilien nach Lipari

Großsegel, Stagsegel und Fisherman sind gesetzt, Fock und Klüver ebenfalls. Über 560 Quadratmeter Segelfläche, blendend weiß und beeindruckend. Mit elf Knoten rauschen wir bei fünf Beaufort unter blitzblauem Himmel von Syrakus Richtung Messina; wenn ich jemals Zweifel hatte, dass die Kairós ordentlich segelt, dann sind sie spätestens jetzt verflogen. Nein, auf diesem 38 Meter langen Zweimaster dienen die Segel nicht nur der Dekoration sondern tatsächlich dem Vortrieb; ist in dieser Liga leider keine Selbstverständlichkeit.
Ursula, passionierte Joker- und Starboot-Seglerin vom Ammersee und zum ersten Mal an Bord der Kairós, steht am Rad und strahlt mit Eigner Andreas Steidle-Seiler um die Wette. 2005 erteilte er in der Türkei den Bauauftrag für das Stahlschiff, 15 Monate später wurde es zu Wasser gelassen und läuft seither in Mittelmeer und Karibik im Charter. Mit Erfolg, denn die Kairós schließt eine Lücke; wiewohl groß genug, um Komfort und Rückzugsmöglichkeit zu sichern, bietet sie mit nur neun Doppelkabinen dennoch eine familiäre Atmosphäre jenseits jeder Anonymität (mehr dazu im Kasten „Szenenwechsel“ auf Seite ??). Genau diese Mischung schätzen auch die Gäste, die mit uns in Syrakus für einen Törn auf der Kairós zu den Liparischen Inseln eingecheckt haben, ein buntes Völkchen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, Paare und Einzelbucher, jüngere und ältere Semester. Gemeinsam ist ihnen die Affinität zum Segeln, die Liebe zu Wasser und Wind, und so kommt man rasch ins Gespräch.
Unser erster Schlag führt uns entlang der Ostküste Siziliens nach Norden. Wir nutzen den herrlichen Wind, verlängern die ursprünglich geplante Etappe und lassen den Anker nach 50 Seemeilen vor der malerischen Kulisse von Taormina fallen. Den Landausflug zwecks Besichtigung des Städtchens heben wir uns für die Rückreise auf, wir genießen die heitere Stimmung an Bord, die salzige Luft, die warmen Strahlen der Abendsonne. Und das von Schiffskoch Mario gezauberte Menü, das uns auf das überdachte Achterdeck serviert wird. Dazu ein kühler Drink – sind wir vor 48 Stunden tatsächlich noch im Büro gesessen?

Den kompletten Artikel finden Sie in Ausgabe 12/2010.

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