Am Weg
Endlich einmal mehr Leben im Meer. Hier – 450 Meilen südlich von Indien – erwacht das Meer zum Leben und es kommen uns jede Menge Delfine besuchen. Am Vormittag hat sich eine Schule von Spinnerdolphins ums Boot herumgetrieben. Diese Delfine springen meist mit einer Schraub-Drehung aus dem Wasser und haben so ihren Namen erhalten. Am Nachmittag kamen dann etwa 20 Delfine mit rosa Bauch und einem seitlichen Streifen zum Boot, tauchten es ein paar Mal ab und verschwanden dann im Westen.
Glücklicherweise hielt der Wind über Nacht und wir haben seit dem Äquater beinahe 200 Meilen zurückgelegt. Das tut der Seglerseele sehr gut, wenn auch noch zwei schwierige Leichtwindzonen vor uns liegen. Im Moment segeln wir mit 8kn genau Richtung Cochin, wunderbar.
Schon die letzten Tage habe ich den Himmel beschrieben, vor allem Venus und Jupiter. Heute hat sich der Mond mit seiner Sichel genau darunter gesetzt und am Himmel steht ein lachendes Gesicht. Ich bin mir sicher, so ist das eine Jahrhundertkonstellation. Wir haben diskutiert ob uns der Mond anlächelt oder uns auslacht, sind uns aber sicher dass er uns anlächelt. Ein gutes Omen.
Gerade ist der Yachtrevue/Segelwelt Livechat zu Ende gegangen, freue mich sehr wie viele sich daran beteiligt haben. Habe mit Christian vereinbart, dass wir das auf jeder Etappe machen.
Haben die letzten Tage geduscht mit körperwarmen Regenwasser, herrlich, wir stinken nicht. Der tropische Regen ist so intensiv, dass eine richtige Dusche möglich ist.
Gr
Andreas
Fotos: Mark Covell, Team Russia, Volvo Ocean Race