Auftakt mit Hindernissen

Die ersten freien Minuten seit zwei Tagen um zu berichten.
Beim Inport Race ist Pedro Mas für den verletzten Mike Joubert eingesprungen, Stig steuerte, Rodion war unser Stratege im Mast, Wouter navigierte und ich taktierte.
Leider ist gestern das erste In Port Race nicht erfolgreich für uns verlaufen. Nach einem guten Start ins erste Rennen wendete das spätere Siegerschiff Telefonica Blu direkt auf uns, die beiden dadurch bedingten Wenden kosteten uns vier Plätze und ein gutes Resultat. Wichtigste Taktik beim den Kurzstreckenregatten mit extrem kurzen Kreuzen ist offensichtlich die Anzahl der Wenden zu minimieren und einen aggressiven Start hinzulegen. Telefonica hat mit den beiden Booten offensichtlich genau das trainiert und im Ergebnis lagen die beiden vorne.

Der erste Start zur zweiten Wettfahrt wurde abgebrochen, wir waren in der Mitte frei und wären als Zweite ins Rennen gegangen. Beim zweiten Startversuch kam es am Startschiff zum Chaos als Ericsson 3 vor mehreren Yachten mit Wind von Steuerbord am Anlieger zum Startschiff wendete. Für uns endete das in einer Kollision mit Delta Lloyd und dem Startschiff und einem Schaden an den Sprayrails.

Gestern und heute hat es für mich keine freie Minute gegeben. Pressekoferenzen, Inteviews, Taktik- und Wetterbesprechungen geben sich die Hand, wenn ich nicht gerade am Boot bin und segeln darf. Am Abend dann noch das offizielle Galadinner von Volvo mit den „Corporate Guests“, mit jedem freundlich reden und zum zweihundertsten Mal erklären, wie das geht, dass wir auch in der Nacht segeln und nicht anlegen. Teil des Jobs wohl und auch ganz ok, die Freude auf den Tag, wenn wir die Leinen lösen und das Festland hinter uns lassen können wird dadurch auf jeden Fall größer.
Leif Johannson, der Chef der Volvo Gruppe hat heute das nächste Rennen in drei Jahren bekanntgegeben. Vor dem Hintergrund des Chaos beim Americas Cup ist das für den Segelsport wichtig und gewährleistet Kontinuität. Ich hoffe, dass es im Rahmen des Rennens einfacher ist ein Projekt zu verkaufen als zwischen den Rennen.

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Kurs Richtung Heimat

Zurück nach Europa

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Unglaublich, das Rennen spitzt sich am Ende noch einmal zu. Wir haben Green Dragon seit gestern Abend in Sichtweite, kurz vor Sonnenuntergang habe ich sie am Horizont entdeckt, ein kleiner, kaum erkennbarer goldener Fleck. In der Nacht kamen wir näher, verloren dann aber wieder ein paar Meilen. Am Morgen entdeckt Mikey sie zwischen den Schiffen, die vor Kuala Lumpur auf Reede liegen, eine schlanke Segelpyramide, ohne viel Krängung, während wir guten Druck im Code 0 haben. Da waren der Drache sieben Meilen vor dem Orca. Inzwischen hat sich der Vorsprung auf 4 Meilen reduziert, wir sind auf der Jagd, um auf den letzten 130 Meilen noch Punkte gutzumachen. Die Mannschaft um Ian Walker gehören zu den Besten im Feld, umso schärfer sind wir darauf, sie noch zu überholen. Der Schiffsverkehr ist wirklich unglaublich dicht, das Klima sensationell, scheint ein guter Platz zum Überwintern zu sein, wenn man den Schnee und die Kälte nicht so mag. Bin optimistisch am 24. in Österreich zu sein und mit meiner Familie Weihnachten zu feiern. Grüße Andreas









 

Herzschlag-Finale

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Inzwischen sind wir in die Straße von Malakka eingelaufen, haben das „Scoring Gate“ als Siebente passiert und arbeiten daran, Green Dragon und Telefonica Black anzugreifen. Um das Nordkap von Sumatra hat der Wind mehrere Male gedreht, wir haben die Dreher mitgenommen. Zweimal hatten wir Kosatka zum Wenden bereit gemacht, das heißt alle Segel an Deck nach Lee verfrachten und innen die Ausrüstung ebenso, insgesamt 15 Minuten Arbeit für alle, als der Wind wieder geraumt hatte und wir doch nicht wendeten. Da nach weiteren 15 Minuten der Wind nicht wieder geschralt hatte, räumten wir alles wieder nach Luv, also gegen die Schwerkraft, was ungefähr 25 Minuten dauert. Immer noch besser, als zweimal gegen den Dreher zu wenden, auch wenn es nur anstrengende Beschäftigungstherapie ist. Wir haben auch versucht, eine etwas aggressivere Linie zu segeln als die beiden vor uns. Offensichtlich sind beide sehr aufeinander konzentriert, Green Dragon weiß, dass sie bei Leichtwind keine Chance gegen Telefonica Black haben, da sie nur einen schweren Spi und eine schweren C3 an Bord haben und daher in den nächsten 24 Stunden überholen und einen Vorsprung heraussegeln müssen. Telefonica ist bedacht, zwischen Green Dragon und Singapur zu bleiben und keinen Hebel zu erlauben. Wir versuchen das auszunutzen und in kleinen Schritten weiter näher zu kommen. Wir haben für die Leichtwinde später in der Straße einen A1 Spi, der uns schon nach dem Start auf den zweiten Platz gebracht hat, eventuell reicht er um zwei Plätze gutzumachen. Der Wille ist da, das Herz dazu auch. Je nachdem auf welchem Schlag wir gerade sind (Streck- oder Holebug), zeigt der dreistündliche Positionsreport einen Gewinn oder Verlust, abgerechnet wird, wenn wir auf direkten Kurs gehen.









 

In der Straße von Malakka

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Aufregung um Delta Lloyd