Endspurt
Unsere Strategie scheint aufzugehen, wir haben Wind und die Flotte im Westen ist stehengeblieben. Noch liegen jede Menge Fallen und Parkplaetze vor uns, es scheinen aber weniger zu sein als im Westen. Aber erst in einer Woche werden wir wissen, was die richtige Strategie war.
Die letzte Nacht war erlebnisreich. Ich ging für einen Segelwechsel an Deck, steh am Grinder und plötzlich zappelt es in meinem Segelstiefel, also zwischen dem Schaft und meinem Bein. Ich spring aus dem Stiefel und mit meinem Fuss kommt ein fliegender Fisch heraus, der sich, als ich an Deck kam genau in meinen Stiefel verflogen hatte.
Kurz danach kamen wir in einen tropischen Regenguss der feinsten Art. Warm öffnete der Himmel seine Schleusen und auch nach einer Stunde war es nicht kalt. Während die Mannschaft segelte, nutzte Mark, unser Medienmann den Guss für eine ausdauernde Dusche.
Natürlich sind wir auch kurz unter der Wolke stehengeblieben und ich hatte schon ein Deja Vu, dachte, das kann einfach nicht wahr sein, dass wir schon wieder den erstbesten Parkplatz belegen. Nach 15 Minuten kam trotz Regen der alte Wind wieder zurück und wir segelten mit dem Code 0 Vollgas weiter.
Obwohl Leichtwind für dien nächsten Tage angesagt ist, werden die letzten 1000 Meilen so anstrengend wie der ersten, die Anspannung wird groß, jeder Wolke wird misstraut. Jetzt segeln wir noch in tropischer Wärme unter Vollzeug bei gerade einmal 10kn Wind mit 13kn Fahrt durchs Wasser, eigentlich traumhaft.
Lg
aeh
Fotos: Mark Covell, Team Russia/Volvo Ocean Race