Herz und Hirn
Filmtipp für Delfin-Fans: Preisgekrönter Doku-Thriller Die Bucht
An dieser Stelle werden üblicherweise keine Filmtipps abgegeben, aber dafür machen wir eine Ausnahme. Denn es gibt wohl kaum einen Segler oder Motorbootfahrer, dessen Herz nicht übergeht, wenn sich unterwegs Delfine zur Yacht gesellen. Und genau um diese munteren Meeressäuger geht es in dem Film „Die Bucht“, einer mehrfach preisgekrönten Dokumentation über den japanischen Küstenort Taiji. Dort werden Jahr für Jahr Tausende von Delfinen in eine abgelegene Bucht getrieben, um sie dort für Delfinarien in aller Welt zu fangen – oder brutal abzuschlachten. Ein Filmteam um Ric O’Barry, in den 60er-Jahren Tiertrainer für die bekannte Serie „Flipper“, heute kompromissloser Delfin-Aktivist, gelang es in einer ausgeklügelten Undercover-Mission Bilder von dem blutigen Treiben zusammenzutragen, gegen den Widerstand von Behörden, lokalen Fischern und denjenigen, die mit den Delfinen Geschäfte machen.
 „Die Bucht“ ist mehr als eine Doku, vielmehr ein ausgezeichnet gemachter Mix aus Öko-Story und Thriller, der nicht auf Effekthascherei mit dem Grauen setzt, sondern profund informiert. Und trotzdem (oder vielleicht gerade deshalb) den Zuseher emotional packt. Spannender als James Bond, ergreifender als Titanic – und vor allem traurige Realität.
 Offizieller Partner des Films ist die internationale Wal- und Delfinschutzorganisation WDCS , für die sich unter anderem auch Andreas Hanakamp stark macht. Er läuft ab heute in den österreichischen Kinos (in Wien im Village Cinema, 3. Bezirk) und ist wirklich sehenswert. Also: Hingehen. Und für nachher eher nicht in der japanischen Sushi-Bar reservieren …