Seenomaden in Neufundland

Update von Doris Renoldner und Wolf Slanec, die an der Westküste Neufundlands gelandet sind

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Wanderung im Gros Morne Nationalpark

Nomad längsseits in Little Port, Westküste Neufundlands

Der neueste Wanderbrief der Seenomaden erreichte uns von der Westküste Neufundlands:

Neufundland ist ganz anders. Diese Weisheit haben uns Segler in Baddeck, Cape Breton, mit auf den Weg gegeben. Eine Woche später wissen wir, dass es wirklich anders ist als im lieblichen Nova Scotia. Hier zeigt Kanada plötzlich Charakter.
Die Steilküste schwarz glitzernd wie Brocken aus Silbererz. Durch einen engen Spalt schlüpfen wir in den Mini-Fjord Little Port. Ein teilweise versicherter Steig führt vom Anleger zum Leuchtturm und weiter auf einen namenlosen Berg. Seit Monaten lechzen wir nach ein paar Höhenmetern. Endlich wieder Sea to Summit! Unsere Kondition ist beim Teufel. Das merken wir auch beim 806 Meter hohen Gros Morne. Die Tafelberge des gleichnamigen Nationalparks waren einst Teil der Erdkruste und lagen unter dem urzeitlichen Japetus-Ozean, bevor die Tektonik sie aus den Tiefen hervorhob.
Die riesige Insel Neufundland lebt in einer eigenen Zeitzone. Von Nova Scotia kommend mussten wir die Uhr eine halbe Stunde nach vor drehen. Die Newfies sprechen einen breiten Dialekt in einem singenden Tonfall, den wir kaum verstehen. Oweshegettinonbys? Soll heißen: Wie geht es Dir? Nach Mooseburger (Elch-Burger) und Quidi Vidi Lagerbier geht es uns fantastisch.
Dass wir als Segler in diesen Breiten das Wetter mit Argusaugen beobachten, gehört zum täglichen Brot. Neu für uns ist der Blick auf die Eiskarten, denn im Norden Neufundlands tummeln sich noch immer gigantische Eisberge.
Wir wünschen Euch und uns long may yer big jib draw! Viel Glück!
Bonne Bay, Neddy Harbour, 12. Juli 2013

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