Tuuut, Tuuuut!
Unterwasser-Hupe soll Meeressäuger vor Kollisionen mit Schiffen schützen
Das Problem ist seit langem bekannt: Wenn Schiffe mit Tieren wie Seekühen oder Walen zusammenstoßen, tut das nicht gut. Yachten nicht, weil grober Schaden entsteht, und den unschuldigen Flossenträgern schon gar nicht – die bezahlen nämlich nur allzu oft mit ihrem Leben. Der stark gefährdete Atlantische Nordkaper etwa, ein sehr langsam schwimmender Glattwal, kollidiert sehr häufig mit Schiffen. Experten gehen davon aus, dass mindestens ein Drittel der in den vergangenen Jahrzehnten getöteten Glattwale Opfer von Zusammenstößen wurden.
Vor wenigen Tagen erst hatte das riesige Kreuzfahrtschiff Sapphire Princess bei seiner Ankunft im Hafen von Vancouver quer über dem Bugwulst einen toten Finnwal liegen, Spezialisten mussten in einer 9-stündigen Aktion das 20 Meter lange und 50 Tonnen schwere Tier bergen (siehe Fotos links).
Die Lösung für derartige Zwischenfälle könnte ein akustisches Warnsignal sein, erfunden von Forschern der Florida Atlantic University. Es besteht aus einer kleinen Box, die unter der Wasserlinie am Schiffsrumpf befestigt wird und Geräusche ähnlich einer Hupe ausstößt. In ersten Versuchen an Booten hat sich das System bewährt. "Wenn die Seekühe die Geräusche hören, schwimmen sie weg", bestätigt ein Wissenschafter. Publiziert wurden die Ergebnisse bisher allerdings nicht, denn einige Kollegen äußerten sich skeptisch, ob das System auch bei Walen funktioniert, da es bisher nur bei Seekühen im flachen Wasser getestet wurde. Die Effektivität der Unterwasser-Hupe im offenen Meer soll daher im kommenden Jahr getestet werden.