Tief, tiefer am tiefsten
Vor 50 Jahren tauchte Piccard auf 11.000 Meter. Ein Rekord, der immer noch hält
Es war vor genau 50 Jahren: Am 23. Jänner 1960 landete der Schweizer Tiefseeforscher Jacques Piccard mit seinem U-Boot Trieste auf dem Boden des Marianengrabens im Westpazifik und befand sich damit exakt 10.916 Meter unter dem Meeresspiegel. Eine Bestmarke, die bis heute unerreicht ist.
Auf Piccard und seinem Begleiter, US-Marineleutnant Don Walsh, lastete in diesem Moment ein Wasserdruck von 170.000 Tonnen und es herrschte klirrende Kälte – länger als eine halbe Stunde hielten es die beiden Männer nicht aus. Hatte Piccard Angst in der stockdunklen Stille? Keineswegs: Der gefährlichste Moment für einen Tiefseeforscher sei die Autofahrt zwischen Büro und U-Boot, meinte der Schweizer einmal in einem Interview.
Piccards Rekord wurde bis heute nicht gebrochen. Warum? Neben dem Mangel an tauchfertigen Booten gibt es nur wenige Gräben in den Weltmeeren, die tiefer als 8000 Meter sind. 98 Prozent der Ozeane sind nicht tiefer als 6000 Meter. "Es ist daher wichtiger, ein paar U-Boote für 6000 Meter zu haben, als eines, das noch tiefer taucht", so Piccard. Die Trieste hatte er gemeinsam mit seinem Vater entworfen und gebaut.
Piccard, der über seine Expeditionen mehrere Bücher geschrieben hat, starb am 1. November 2008 im Alter von 86 Jahren in seinem Haus am Genfer See. Er galt als einer der letzten großen Entdecker.