Demonstration der Macht
Barcolana 2011. Jochen Schümann, 100 Fuß plus Canting-Kiel und der Start in Lee
Allgemeinplätze würden gut passen, etwa das Glück des Tüchtigen oder so ähnlich. Als die restlichen Favoriten bei der diesjährigen Barcolana erstmals zum Schauen kamen – nachdem sie beim Start in plötzlicher Flaute minutenlang hängengeblieben waren – da hatte Topfavorit Esimit Europa 2, die ehemalige Alfa Romeo 2, bereits den halben Vorwind hinter sich gebracht. Ihr slowenischer Eigner, Igor Simcic, hatte diesmals extra Jochen Schümann engagiert – mit Kanonen auf Spatzen schießen? Schümann startete locker in Lee und ließ sich nicht lange bitten; er feierte mit dem 30,5 Meter langen Monster einen ganz überlegegen Sieg – vor Mitja Kosmina auf Maxi Jena, wem sonst?
Die Österreicher spielten fleißig mit. Aegyd Pengg schaffte mit seiner e1, einem VO 70 der vorletzten Generation, den beachtlichen sechsten Platz; Christian Bayer kam mit der TP 52 Aquila als 16. ins Ziel. Die Aquila-Crew mit Teamboss Felix Riedl an Bord hatte mit einem Top Ten-Platz spekuliert, war aber beim Start hängen geblieben, als die Bora plötzlich völlig ausließ. Später legte der kalte Nordost auf bis zu 19 Knoten zu und die Aquilanten überholten Boot um Boot und direkte Klassekonkurrenten wie IMS-Exweltmeister Brava oder die TP 52 Orlande und freuten sich am Ende über Platz drei in der Gruppe.
 Platz sieben in dieser Gruppe ging an Robert Rauhofer, ebenfalls TP 52 (gesamt 25.). Der frisch gebackene ORC-Hochseemeister Helmut Böhm kam mit seiner ONO, einer J&V 42, als 47. ins Ziel.