Malta
Mittelmeer. Mit türkisfarbenen Badebuchten und zahlreichen Zeugen einer 7000-jährigen Geschichte lockt der maltesische Archipel jährlich Scharen von Touristen an. Carl Victor meint, dass man rund Malta, Gozo und Comino auch sehr gut segeln kann
„Liegeplätze in der Grand Harbour Marina fast ausverkauft!“ rauscht es seit einiger Zeit durch den nautischen Blätterwald. Lange wird es nicht mehr dauern, dann werden die Buchten der maltesischen Inseln ebenso überlaufen sein wie die anderer Segelreviere im Mittelmeer. 1565 hatte man hier noch andere Sorgen. Damals standen 40.000 Türken vor den Mauern der „drei Städte“, um die Johanniter Ordensritter – nach Akko, Zypern und Rhodos – auch aus Malta zu vertreiben. Fort St. Elmo war schon gefallen und mit ihm alle seine Verteidiger. Gemäß den damaligen schlechten Sitten ließ der türkische Oberbefehlshaber fünf der Ritter, enthauptet und an Kreuze geschlagen, über den Grand Harbour nach Birgu treiben, in dessen Marina wir an diesem Sonntagmorgen die Leinen los werfen. Das konnte sich der Großmeister dieses Ordens, der sich eigentlich der Krankenpflege verschrieben hatte, nicht bieten lassen: Bald danach flogen Mustafa Pascha die als Kanonenkugeln missbrauchten Köpfe seiner gefangenen Soldaten um die Ohren.
Als die vom Widerstand der hoffnungslos unterlegenen Verteidiger überraschten und von Seuchen dezimierten Belagerer schließlich abzogen, beschloss die sich fortan Malteser-Ordensritter nennende Bruderschaft eine neue Hauptstadt zu bauen. Francesco Laparelli plante sie als unbezwingbare Festung. Im Gedenken an den Großmeister während der Belagerung taufte man sie „La Valletta“.
Als wir mit einem Hauch von Wind an deren Wällen entlang gleiten, verstehen wir, warum diese Bastion christlichen Glaubens jeder Belagerung widerstand – bis sie sich ausgerechnet unter dem ersten deutschen Großmeister kampflos Napoleon ergab, der auf seiner Reise nach Ägypten hier Zwischenstation machte.
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