Sunbeam 36.1
Fesche Hülle, neuer Kern. Wie Schöchl mit Traditionen bricht
Das Ringen um Stückzahlen setzt bei allen Werften Kräfte frei. Schöchl ist keine Ausnahme, in den letzten Monaten blieb in der Werft kein Stein auf dem anderen. Planung und Produktion wurden optimiert, die Fertigungsmethode umgestellt und ein Designbüro engagiert – viel mehr kann man nicht ändern.
Die erste Yacht der neuen „Schöchl-Generation“ ist die Sunbeam 36.1. Sie löst die erfolgreiche 34er ab, die im Jahr 2008 zu Europas Yacht des Jahres gewählt wurde. Den Gedanken an ein Facelift verwarf man – die Kosten hätten rund 80 Prozent einer Neuentwicklung betragen, eine überarbeitete Yacht das Geld aber nicht in dem Ausmaß hereingespielt.
Tadelloses Äußeres
Die Konstruktion der Sunbeam 36.1 ist ein Gemeinschaftsprojekt von Georg Nissen, Manfred Schöchl und Design Storz aus Salzburg. Schöchl folgt mit dem Engagement eines Designbüros einem Trend, dem sich keine Werft, die erfolgreich sein will, verschließen kann. Hochwertige Bauweise und gute Segeleigenschaften sind eine Sache, darüber hinaus muss eine moderne Yacht auch gehobenen ästhetischen Ansprüchen genügen – innen wie außen.
Der von Georg Nissen gezeichnete Rumpf hat ein breites Heck mit Chines (seitliche Abrisskanten am Heck), mäßig hohen Freibord und einen extrem schmalen Bugbereich. Eine einfache Vorgabe für die Salzburger Designer, die kein hochbordiges Charterboot zu „verhübschen“ hatten, sondern eine schlanke, sportliche Yacht.
Sie bedankten sich auf ihre Art und behielten den Stil der Sunbeam-Linie bei, verliehen der Gesamterscheinung aber mehr Eleganz. Erzielt wurde dies durch den fließenden Übergang der Kajüte in die seitlichen Cockpitsülls, die harmonische Einmündung des Aufbaus ins Vordeck, Klarheit der Linien und Minimalismus in der Formgebung. Kajütfenster, umgestylte Kiemen über den Belüftungsschlitzen und schmale Rumpffenster sind offensichtlicher Beweis dafür.
Den kompletten Artikel finden Sie in Ausgabe 12/2010.