Bleierne Müdigkeit
Die Tage beginnen sich wieder zu einem großen Brei zu vermischen, ich weiß nicht mehr was gestern war, welches Gespräch heute war, wann wir welches Segel gewechselt haben, wann ich noch welches Sat C Gerät reparieren wollte. Dass es heute wieder unglaublich war, weiß ich aber genau. Vier Spinnakerwechsel, einer davon in letzter Sekunde, mehrere Male die gesamten Segel umschlichten, steuern, trimmen. Nach einem Segelwechsel war ich wie erschlagen, kraftlos. Kann aber auch daran liegen, dass ich in den letzten 48 Stunden etwa vier Stunden geschlafen habe. Wir wollen alle auf dieser Etappe nach vorne kommen und geben unser Letztes. Heute habe ich jedoch ein wenig Druck herausgenommen, die Müdigkeit ist bei allen schon durchgekommen und das erhöht die Gefahr, Fehler zu machen, Segel zu verlieren oder andere Schaeden zu erleiden.
Am frühen Abend dann begann der Wind immer weiter nach rechts zu drehen und um 2100 konnten wir halsen. Es geht wieder Richtung Norden, in zwei Tagen sollte es wärmer werden.
Unser momentaner Fokus liegt darauf, den 58. Längengrad in vierter Position zu übersegeln und Zwischenpunkte zu sammeln. Momentan liegen im Rennen dorthin nur die beiden Ericsson Boote und Green Dragon vor uns.