Typische Äquator-Späße

Jetzt sind wir endgültig im Süden, seit ein paar Stunden steht die Sonne im Norden von uns, nachdem wir den Äquator überquert haben, sind wir jetzt auch unter der Sonne durchgesegelt.
Kurz nach dem Überqueren des Äquators kam Neptun an Bord und war recht schlecht gelaunt. Fünf Grünschnäbel haben ohne Erlaubnis sein Reich betreten und ihn bei einem Techtelmechtel mit einer Meerjungfrau gestört. Dafür mussten die fünf büßen, sie wurden am Vordeck festgebunden und mit einem grausigen Gemisch beschmiert. Dann verlas man ihre Sünden öffentlich und klebte eine Medaille auf die Brusthaare (mit Sprühkleber). Dafür haben sie jetzt eine lebenslange Genehmigung den Äquator zu überqueren.

So nächtliche Segelwechsel sind wirklich schwere Arbeit, zum Beispiel von der QJ reaching Genua auf den Q9 reaching Spinnaker. Alle Segler an Deck und eine Stunde schuften, bis auch die Stagsegel wieder gesetzt sind, das geborgene Segel verpackt ist und der Segelhaufen auf der hohen Kante geschlichtet ist. Wenn wir Segel an Deck bewegen, glaube ich oft, die klammern sich an.
Jeden Tag sendet Julie Nachrichten, die für uns auf der Website hinterlassen werden, aufs Boot. Echt toll, wie positiv das ist, wie uns Volvo-Ocean-Race-Fans aus der ganzen Welt schreiben und gute Wünsche schicken. Ich hoffe, das bleibt so und wir werden niemanden enttäuschen.

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Kurs Richtung Heimat

Zurück nach Europa

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Unglaublich, das Rennen spitzt sich am Ende noch einmal zu. Wir haben Green Dragon seit gestern Abend in Sichtweite, kurz vor Sonnenuntergang habe ich sie am Horizont entdeckt, ein kleiner, kaum erkennbarer goldener Fleck. In der Nacht kamen wir näher, verloren dann aber wieder ein paar Meilen. Am Morgen entdeckt Mikey sie zwischen den Schiffen, die vor Kuala Lumpur auf Reede liegen, eine schlanke Segelpyramide, ohne viel Krängung, während wir guten Druck im Code 0 haben. Da waren der Drache sieben Meilen vor dem Orca. Inzwischen hat sich der Vorsprung auf 4 Meilen reduziert, wir sind auf der Jagd, um auf den letzten 130 Meilen noch Punkte gutzumachen. Die Mannschaft um Ian Walker gehören zu den Besten im Feld, umso schärfer sind wir darauf, sie noch zu überholen. Der Schiffsverkehr ist wirklich unglaublich dicht, das Klima sensationell, scheint ein guter Platz zum Überwintern zu sein, wenn man den Schnee und die Kälte nicht so mag. Bin optimistisch am 24. in Österreich zu sein und mit meiner Familie Weihnachten zu feiern. Grüße Andreas









 

Herzschlag-Finale

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Inzwischen sind wir in die Straße von Malakka eingelaufen, haben das „Scoring Gate“ als Siebente passiert und arbeiten daran, Green Dragon und Telefonica Black anzugreifen. Um das Nordkap von Sumatra hat der Wind mehrere Male gedreht, wir haben die Dreher mitgenommen. Zweimal hatten wir Kosatka zum Wenden bereit gemacht, das heißt alle Segel an Deck nach Lee verfrachten und innen die Ausrüstung ebenso, insgesamt 15 Minuten Arbeit für alle, als der Wind wieder geraumt hatte und wir doch nicht wendeten. Da nach weiteren 15 Minuten der Wind nicht wieder geschralt hatte, räumten wir alles wieder nach Luv, also gegen die Schwerkraft, was ungefähr 25 Minuten dauert. Immer noch besser, als zweimal gegen den Dreher zu wenden, auch wenn es nur anstrengende Beschäftigungstherapie ist. Wir haben auch versucht, eine etwas aggressivere Linie zu segeln als die beiden vor uns. Offensichtlich sind beide sehr aufeinander konzentriert, Green Dragon weiß, dass sie bei Leichtwind keine Chance gegen Telefonica Black haben, da sie nur einen schweren Spi und eine schweren C3 an Bord haben und daher in den nächsten 24 Stunden überholen und einen Vorsprung heraussegeln müssen. Telefonica ist bedacht, zwischen Green Dragon und Singapur zu bleiben und keinen Hebel zu erlauben. Wir versuchen das auszunutzen und in kleinen Schritten weiter näher zu kommen. Wir haben für die Leichtwinde später in der Straße einen A1 Spi, der uns schon nach dem Start auf den zweiten Platz gebracht hat, eventuell reicht er um zwei Plätze gutzumachen. Der Wille ist da, das Herz dazu auch. Je nachdem auf welchem Schlag wir gerade sind (Streck- oder Holebug), zeigt der dreistündliche Positionsreport einen Gewinn oder Verlust, abgerechnet wird, wenn wir auf direkten Kurs gehen.









 

In der Straße von Malakka

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Aufregung um Delta Lloyd