Luxus-Girl. Die private Oktober-Bilanz von Judith Duller-Mayrhofer
Soll mich in ein Luxus-Girl verwandeln und zum Rolex Swan Cup nach Porto Cervo jetten, Anreise im Privatflieger. Kann er haben, der Gazzari. Um zehn Treffpunkt in Schwechat, um elf Veuve Cliquot über den Wolken, um eins Lunch im YC Costa Smeralda. Dienstreise für Fortgeschrittene. Untergebracht bin ich mit der österreichischen Crew, die Rainer Wilhelms Swan 82 segelt. Die Truppe, allesamt erfolgreiche Unternehmer im besten Alter, verwandelt die Villa im Handumdrehen in eine Räuberhöhle und erinnert mich zunehmend an die Jungs damals auf Schikurs. Nur dass man sie nicht heimschickt, wenn sie mit einer Dose Bier erwischt werden. Nach drei Tagen Schmähführen fühle ich mich fast wie 16; Zeit abzureisen. Diesmal auf herkömmlich. Umsteigen, diverse Delays – nach acht Stunden bin ich in Wien. Und meine Tasche in Rom. Es lebe der kleine Unterschied.
 Wechsle im Eilschritt zum Stanglwirt nach Going, wo mein Süßer für ein Charity-Turnier zugunsten der Sporthilfe den Tennisschläger schwingt. Ich bin reine Deko, keine leichte Aufgabe, vor allem weil sämtlicher Beauty-Tand in Rom vor sich hin gammelt. Löse das Problem, indem ich möglichst viel Zeit im Wellness-Bereich verbringe, wo es weder Klamotten noch Kosmetika braucht. Genieße in der Sauna das süße Nichtstun, als sich ein Schrank von Mann durch die Türe zwängt; Kopf tief gesenkt, Schultern quergestellt, sonst bliebe er stecken. Himmel, wer oder was ist das?! Profi-Boxer Vitali Klitschko, erfahre ich, der sich beim Stanglwirt auf seinen WM-Kampf vorbereitet. Was Milchschnitten aus einem Menschen machen können …